Die Uferböschung meines Altrheinabschnitts ist zumeist steil. Doch zum Glück finde ich eine Stelle, die ich auch mit meinem lädierten Knie bewältigen kann.
Und am Wasser ist Platz für meine Sitzkiepe. Ich bin sehr gerne an Altarmen. Sie sind wie eine Schachtel Pralinen. Du weißt nie was du bekommst. Mit viel Glück eine Schleie oder gar einen Wildkarpfen. Die langgestreckte Form, auch „Nudelbrettkarpfen“ genannt.
Dieses Mal begleitet mich eine alte Hohlglasrute, eine Hardy Richard Walker. Einen Tauwurm schicke ich mittels Laufblei auf die Reise. Ein Eisvogelpärchen fliegt vorbei, für mich sind sie stets Glücksbringer. Und tatsächlich beißt ein Barsch nach dem Anderen. Drei SUPler paddeln vorbei. Als sie mich wahrnehmen, machen sie einen Bogen und stellen freundlich die obligatorische Frage: „Geht was?“
Zwischenzeitlich habe ich noch die alte Monocarbon-Stipprute ausgepackt. Mit der feinen Montage kann ich einige kleine Rotaugen überlisten. Gegen Abend plagen mich Schnaken – Zeit zur Heimkehr. Und als ich meine Beute zähle sind es sieben Barsche und ebenso viele Weißfische.
Die Ziffer sieben gilt als Zahl der Fülle und Vollkommenheit. In der christlichen Symbolik des Mittelalters steht sie für Gnade, Ruhe und Frieden. Stimmt – hier am Altrhein habe ich Ruhe und Frieden gefunden…