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Riesenhaie vor Sylt gesichtet

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Bild: BfN
Bild: BfN

Seltene Beobachtungen sind im Juni im Rahmen des deutschen Meeresmonitorings in der Nordsee gelungen: Im deutschen Natura 2000-Schutzgebiet Doggerbank wurden zwei Zwergwale beobachtet, nahe des Schutzgebiets Sylter Außenriff wurde ein Riesenhai gesichtet.

Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erheben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste (FTZ) der Universität Kiel regelmäßig die Seevogelvorkommen und das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover die Schweinswal-Vorkommen in der deutschen Nord- und Ostsee. Anfang Juni war das FTZ zur Erfassung der Seevogelvorkommen während der Brutzeit im äußersten Nordwesten der deutschen Nordsee, dem sogenannten Entenschnabel, unterwegs. Hier wurden schon in den vergangenen Jahren immer wieder vereinzelt Zwergwale gesichtet.

Seltene Beobachtung

Bei der Flugerfassung am 6. Juni haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dort erneut zwei Zwergwale beobachtet. Bei einer weiteren Erfassung am 11. Juni wurde nordwestlich des deutschen Natura 2000-Schutzgebietes Sylter Außenriff ein Riesenhai gesichtet. Bereits im Februar dieses Jahres war bei einem Monitoring-Flug ein Riesenhai gesichtet worden, zum damaligen Zeitpunkt direkt im Schutzgebiet Doggerbank, wie jetzt auch aktuell die beiden Zwergwale. Beide Arten sind zwar in der Nordsee beheimatet, halten sich aber küstenfern auf und werden daher nur sehr selten beobachtet.

Für den Naturschutz besonders wertvolle Bereiche der Doggerbank sind als deutsches Natura 2000-Schutzgebiet ausgewiesen und sollen die marine Lebensvielfalt auf dieser einzigartigen, rund 18.000 Quadratkilometer großen Sandbank sichern. Auch das Sylter Außenriff und der Borkum Riffgrund wurden als Natura 2000-Schutzgebiete ausgewiesen. Die Schutzgebiete haben unter anderem eine besondere Bedeutung als Lebensraum für verschiedene Fischarten, vor allem die Doggerbank gilt als sehr plankton- und fischreich. Dieser Nahrungsreichtum scheint ein Anziehungspunkt für viele Meeresbewohner zu sein, nicht nur für Zwergwale oder Riesenhaie. Beim Seevogelmonitoring konnten im Winter zur gleichen Zeit wie der Riesenhai viele Trottellummen, Tordalken und sogar Papagei- und Krabbentaucher gesichtet werden. Jetzt im Juni haben dort sehr viele Basstölpel und Dreizehenmöwen Nahrung gesucht. Diese Arten befinden sich gerade in der Brutzeit und scheuen anscheinend den weiten Weg von den Brutkolonien Großbritanniens oder Helgolands bis zur Doggerbank nicht, um dort Nahrung zu finden.

Zwergwal und Riesenhai

Zwergwale gehören zu den Bartenwalen, die sich überwiegend von Krebstieren und Kleinfischen, z.B. Sandaalen ernähren. Sie leben meist als Einzelgänger, wandern aber auch gelegentlich in Kleingruppen von zwei bis drei Tieren. Sie werden bis zu zehn Meter lang, die Weibchen sind meist etwas größer als die Männchen.

Riesenhaie sind Planktonfresser. Diese bis zu zwölf Meter langen Haie können sehr weite Wanderungen unternehmen und folgen dabei auch jahreszeitlich bedingt den Planktonschwärmen.

-pm-

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