Als engagierter Öko-Bauer verkauft er gesunde Bio-Lebensmittel. Aber die Bachforellen auf dem schottischen Anwesen der Royals sind ungewöhnlich stark mit Flammschutzmitteln belastet.
Wie die Zeitung “The Herald” am 6. April 2004 berichtete, schlägt ein internationales Wissenschaftler-Team Alarm: Die königlichen Forellen im abgelegenen See Lochnagar weisen eine erhöhte Konzentration des Flammschutzmittels PBDE auf. Die Werte der giftigen Substanz im Fischfleisch liegen dort zehn Mal höher als in vergleichbaren europäischen Bergseen.
Der glasklare Waldsee liegt inmitten des königlichen Anwesens Balmoral im schottischen Hochland auf einer Meereshöhe von über 785 Metern.
Was ist PBDE?
Polybromierte Diphenylether PBDE werden als Flammschutzmittel in Kunststoffen und Textilien eingesetzt. Sie machen etwa Fernsehgeräte und Bekleidung schwer entflammbar. Jährlich werden nach Informationen des WWF allein in der EU zwischen 11.000 und 25.000 Tonnen dieser Chemikalie verwendet. Vor allem durch die Müllverbrennung gelangen sie in die Atmosphäre und werden durch den Wind verbreitet.
Dr. Richard Dixon vom WWF Schottland ist besorgt: “Es ist schockierend dass sogar die abgelegenen Gebiete von Schottland mit diesen Giften kontaminiert sind – schlimm dass einer unserer berühmtesten Seen betroffen ist.”
Der Stoff baut sich einmal freigesetzt nur sehr schwer wieder ab. PBDE steht im Verdacht krebserregend zu sein und Gehirnschäden zu verursachen.
Angeln wie die Royals
Lochnagar zählt zu den exklusivsten Angelgewässern der Welt: Seit Generationen fischt dort die britische Königsfamilie auf Bachforellen. Fernsehbilder der fliegenfischenden Prinzen Charles, William und Harry gehen regelmäßig um die Welt.
Prince Charles hat über den berühmten See im Cairngorms Nationalpark das Kinderbuch “The Old Man of Lochnagar” veröffentlicht. In zahlreichen Aquarellen hielt der Hobby-Maler die Naturschönheiten an diesem abgelegenen Gewässer fest.
Der “grüne Prinz”
Seit 1992 vertreibt Prinz Charles Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft. Seine Kekse und Konfitüren, ab Mai auch Shampoo und Cremes, kommen unter dem Label “Duchy Originals” in den Handel. Der Gewinn in Millionenhöhe fließt in wohltätige Stiftungen. Das persönliche Anliegen des Prinzen ist es, Lebensmittel und Drogerieartikel ohne schädliche Zusatzstoffe zu erzeugen.
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