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Ostseeschnäpel aus Mecklenburger Aquakultur

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Europaweit einzigartig: In einem Aquakultur-Projekt wird der selten gewordene Fisch jetzt in Mecklenburg-Vorpommern vermehrt.

Die so gewonnenen Jungfische sollen später in die freie Natur ausgesetzt werden. In Frauenmark (Kreis Parchim), Boek und Hohen Wangelin führen mehrere Fischfarmen ein auf drei Jahre angelegtes Aufzucht-Programm durch, das insgesamt mit 711.000 Euro von EU und Land gefördert wird. Begleitet wird das Projekt wissenschaftlich vom Institut für Fischerei in Rostock.

Nach der Laichgewinnung wird die Fischbrut zunächst im Camber See in schwimmenden Netzkäfigen aufgezogen bis sie einige Zentimeter groß ist. Beleuchtung in den feinen Gazenetzen lockt den Jungfischen nachts das Plankton direkt vors Maul. Nach sechs Wochen kommen die Fischchen dann in eine Rinnenanlage. Hier werden sie von Natur- auf Trockennahrung umgestellt. Danach mästen die Züchter sie in speziellen Silo- und Teichanlagen. Die Kapazität soll von derzeit bereits 400.000 Schnäpeln auf 1,5 Millionen Stück gesteigert werden. Ein Drittel davon geht in den Verkauf für die Gastronomie. Die übrigen Fische sollen jedes Jahr im April in den Küstengewässern vor Usedom und Fischland-Darß ausgesetzt werden. Ziel des Projektes ist es, die Wild-Population und ihre natürliche Reproduktion wieder zu stabilisieren. Trotz Ausbringung von 3,3 Millionen Jungfischen zwischen 1995 und 2002 ist dies bislang nicht gelungen.

Ostseeschnäpel – Maräne der Ostsee

Der bis zu einem Meter große Ostseeschnäpel kommt in der südlichen Ostsee vor Usedom und Fischland-Darß vor. Im November ziehen die Fische von der offenen See in die brackigen Küstengewässer zum Laichen.

Der Ostseeschnäpel (Coregonus maraena oder auch C. lavaretus forma baltica), auch Wandermaräne genannt, ist eng verwandt mit den Großmaränen im Süßwasser. Er kann sowohl im Salz- als auch im Süßwasser leben. Bei einem zufälligen Fang in der Ostsee ist er leicht zu erkennen durch seine Fettflosse. Beliebt ist er wegen seines festen und grätenarmen Fleisches. Mit der Eutrophierung der Ostsee gingen die Bestände zurück. 1995 wurde er nur noch als Beifang (2,7 Tonnen) aus der Ostsee angelandet. Im Jahr 2001 erhöhte sich die Fangmenge kurzfristig durch vorangegangene Besatzmaßnahmen auf 41 Tonnen.

-dk-

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