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Osterangeln

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Der Fluss im zeitigen Frühling: Die Erlen haben noch keine Blätter, aber unter Wasser erwacht schon das Leben. Bilder: B. Taller

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick.“ Wenn Johann Wolfgang von Goethe ein Angler gewesen wäre dann hätte sein Dr. Faust den Frühling mit der Rute am Wasser erlebt.

Die Osterzeit, eine mystische Zeit, Tage des Erwachens der Natur. Nichts hält uns jetzt mehr, See und Fluss ziehen uns geradezu magnetisch an. Hecht und Zander sind geschont, deshalb ist unser Blick auf die Friedfische gerichtet. Endlich kommt die Stipprute wieder zum Einsatz. Die fein austarierte Pose und der 18er Haken sind zum Fang von Rotaugen ideal. Nur ein wenig Lockfutter, denn der Stoffwechsel der Fische ist noch nicht auf vollen Touren. Die zweite Rute, diesmal mit Rolle, wird ufernah ausgelegt. Der Wurmköder könnte einem Barsch gefallen, oder einer Schleie. Und vielleicht sogar einem frühen Aal.

Auf dem Hin- und Rückweg lohnt es sich nach den ersten Pilzen Ausschau zu halten. Morcheln, diese Leckerbissen, dürften bereits den Erdboden verlassen haben. Und nach einem erfüllten Tag in der Natur sagen wir vielleicht mit Dr. Faust: „Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!“

Bernd Taller

Ist die Beute auch noch so klein: So ein hübsches Rotauge erfreut im April ein jedes Anglerherz.
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