Fisch aus österreichischen Gewässern kann immer noch bedenkenlos regelmäßig verzeht werden, erklärt das Österreichische Kuratorium für Gewässerschutz. Bild: ÖKF |
Unsere Liebe zum Fisch sollten wir uns nicht trüben lassen, meint das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF).
Heimischer Fisch ist ein köstliches und hochwertiges Nahrungsmittel und sein Konsum unbedenklich, erklärt das Kuratorium weiter.
Einer Studie von “Global 2000” zufolge wurden Fische aus sieben Gewässern in Österreich auf Schadstoffe untersucht. Die Quecksilberbelastung lag bei sechs von acht Fischproben über der vorgegebenen Umweltqualitätsnorm von 20 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht.
Gesundes Nahrungsmittel Fisch
Diese Angaben wirken natürlich auf den ersten Blick schockierend. Allerdings hat die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie verankerte Umweltqualitätsnorm nichts mit Lebensmittelsicherheit zu tun. Die lässt bei Süßwasserfischen eine Quecksilberbelastung von 500, bei Meeresfischen bis zu 1000 Mikrogramm zu.
In diversen Studien werden die Fische püriert und der Brei auf alle Schwermetalle untersucht. Alle diese Schadstoffe, darunter auch Quecksilber, lagern sich vor allem in der Niere der Fische ab. Aber Fischnieren isst man ohnehin nicht, dieses Organ liegt bei unseren Wassertieren unter der Wirbelsäule und sieht wie geronnenes Blut aus. Jede Köchin und jeder Koch kratzt das auf jeden Fall vor dem Zubereiten heraus. Im Fischfleisch selbst finden sich nur marginale Quecksilberspuren wieder, weit unter jeder Gesundheitsgefährdung. Die alte Regel „Zweimal in der Woche Fisch“ kann man bei österreichischen Fischen unbedenklich einhalten, sicher auch mehr, erklärt das ÖKF.
Wieso wird noch immer Quecksilber in Böden und Gewässern festgestellt?
Das ist das Erbe einer Gesellschaft, für die viele Jahrzehnte nur Wirtschaftswachstum gegolten hat. Alles wurde mit Schwermetallen belastet. Blei, Cadmium, Quecksilber usw. finden sich in hohen Mengen in den Ablagerungen unserer Gewässer. Wer jemals Bodenbewegungen in einem Auengebiet beantragt hat, kann ein Lied davon singen. Die Auenböden sind so stark belastet, dass man den Aushub als Sondermüll behandeln müsste. Unsere Nachkommen werden noch Jahrhunderte lang mit dieser Erbschaft leben müssen.
Sicherlich, Quecksilber gelangt auch heute noch auf einigen Wegen in die Umwelt, so auch durch Kohlefeuerung. Aber diese Energiegewinnung ist in Österreich im Vergleich zu früher bereits zur Bedeutungslosigkeit abgesunken.
„Quecksilber kommt sehr wohl auch natürlich in den Gewässern vor und daher gibt es keine Nahrung ohne mininale Quecksilberspuren!“, erklärte dezidiert auch der Leiter des Umweltinstitutes Vorarlberg, Dr. Dieter Buhmann. Zur selben Erkenntnis gelangt auch Tierarzt Dr. Heinz Heistinger auf Grund seiner jahrelangen Arbeit im Rahmen des Österr. Tiergesundheitsdienstes, Sektion Fischgesundheit: „Unsere Fische speichern Schwermetalle und damit auch Quecksilber in ihren Organen, die man ohnehin nicht isst. Und selbst in den Fischorganen erreicht Quecksilber keine für Menschen toxischen Dosen.“
„Heimischer Fisch ist ein köstliches und hochwertiges Nahrungsmittel und sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen!“, so Helmut Belanyecz, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz.
Info: www.oekf.at
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