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Österreich: Erfolgreicher Äschenschutz

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Bild: Wolfgang Hauer
Jungäsche aus der Salzach: Durch das Engagement des Halleiner Fischereivereins hat die Äsche in dem Inn-Nebenfluss wieder eine Zukunft. Bild: Wolfgang Hauer

Es gibt auch noch gute Nachrichten zum Thema Äsche: Der Fischereiverein Hallein hat beim Schutz dieser bedrohten Salmonidenart in der Salzach und ihren Zuflüssen gute Erfolge erzielt.

Bereits 1999 begann man im Halleiner Fischereiverein (Bundesland Salzburg) mit konkreten Maßnahmen zum Schutz des Äschenbestandes in der Salzach. Ab dem Jahre 2001 wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Fischereimeister der Fischzucht Kreuzstein, Bruno Gebetsroither, weitergeführt. Klar war, dass nur Mutterfische aus der Salzach selbst beziehungsweise aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet zur Aufzucht verwendet werden sollten. In mühevoller Arbeit wurde durch die Mitglieder des Halleiner Fischereivereines ein ehemaliger Salzachaltarm (die sogenannte „Gamperlacke“) für die Haltung von Mutterfischen umgestaltet und mit geschlechtsreifen Äschen besetzt, die direkt aus der Salzach stammten.

Künstlicher Bachlauf für die Laichfische

Um einen ausreichend großen Genpool für die Weiterzucht zur Verfügung zu haben, wurden zusätzlich jedes Jahr Äschen gefangen und abgestreift, die in der Salzach selbst nicht laichen konnten, weil keine geeigneten Habitate mehr vorhanden waren. Die so gewonnenen Jungäschen wurden zum Teil dem Mutterfischbestand in der Gamperlacke zugeführt, und zum Teil in der Salzach und ihren Zubringern ausgesetzt.

Ein weiterer, sehr wesentlicher Schritt war die Schaffung eines künstlichen Bachlaufes. In diesen stiegen die Äschen der Mutterfischhaltung erstmals im Frühjahr 2001 zum Laichen auf. Dort konnten sie schonend gefangen und dann abgestreift werden, um ausreichend Laichmaterial für die Salzach und ihre Zubringer gewinnen zu können. Ein massiver Rückschlag war allerdings das Jahrhunderthochwasser 2002, dass die gesamte Fischaufzuchtanlage des Vereines überflutete und auch die gesamte Fischbrut vernichtete.

4.000 Laichäschen bis 50 Zentimeter

Ab dem Jahre 2003 wurde der Laichfischfang zusätzlich in den Salzach-Zubringern Taugl und Alm durchgeführt, die durch Wasserkraftnutzung (Wechsel von Trockenfallen und Schwallbetrieb) stark beeinträchtigt sind. Die von diesen Elterntieren abstammenden Jungäschen wurden markiert und in ihre angestammten Gewässer eingesetzt. Drei Jahre später konnten die ersten markierten Äschen gefangen werden, die in ihre Heimatflüsse zurückgekehrt waren, um dort abzulaichen.

Das Äschenprojekt wird seit dieser Zeit vom Halleiner Fischereiverein unter der Leitung von Johann Wallmann, Karl Enser und seinem Sohn, dem Fischereifacharbeiter Thomas Enser, mit viel Energie weitergeführt. Mittlerweile schwimmen in der Gamperlacke circa 4.000 Laichäschen, manche davon bereits um die 50 Zentimeter lang. So kann jedes Jahr ausreichend Laichmaterial gewonnen werden, um die Vereinsgewässer Salzach, Taugl und Alm gut mit Jungäschen besetzen zu können. Und obwohl die Äschenbestände in der Salzach durch die Bemühungen des Halleiner Fischereivereines wieder im Aufwärtstrend sind, wird diese Fischart noch ganzjährig geschont – solange bis sich wieder ein stabiler Äschenbestand in der Salzach und ihren Zubringern entwickelt hat.

Im Frühjahr 2011 sind etwa 2.000 Äschen aus der Gamperlacke in das künstlich errichtete Gerinne aufgestiegen, um dort zu laichen. Thomas Enser konnte bei dieser Gelegenheit rund 20 Liter erstklassiges Eimaterial gewinnen, und so die Bestände der Salzach-Äschen weiter sichern.

Wolfgang Hauer

Info: www.fischereiverein-hallein.at

 

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