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Österreich: Donau wird saniert

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Das Österreichische Bundesministerium für Verkehr, Industrie und Technik hat die Wasserstraßen-Gesellschaft „Via Donau“ beauftragt, die Donau zu sanieren.

11.12.2009

Gleichzeitig erging der Auftrag, die biologische Funktionsfähigkeit des Donaustromes im Nationalpark Donauauen wieder herzustellen. – Der seit Jahrzehnten am Donaugrund fehlende Schotter soll durch Grobschotterzugaben ergänzt werden. Durch das gröbere Granulat wird der Abtransport des Geschiebes auf ein Zehntel der derzeitigen Geschwindigkeit gebremst.

– Die Steinwurfufer sollen abgerissen und durch Schotterbänke ersetzt werden. An diesen Sandbänken bilden sich natürliche Buchten und Seichtstellen, die neuen Kinderstuben der Donaufische.

– Im Strom selbst sollen Schotterinseln angelegt werden. Diese Inseln schirmen die Fischkinderstuben gegen die Wellen der Donauschiffe ab.

– Parallel zum Hauptstrom sollen 50 Kilometer ständig durchströmte Nebenarme angelegt werden, die auch im Winter bei Niedrigwasser nicht austrocknen. Die Kosten werden auf etwa 200 Millionen Euro geschätzt, die Hälfte davon wird die EU tragen. „Leider sträuben sich einige Naturschutz-Organisationen vehement gegen jeglichen Eingriff im Nationalparkgebiet“, erklärt das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF), der Dachverband der Angler Österreichs.

Das ÖKF weiter: „Weiterhin werden an die 15.000 Schiffe pro Jahr auf der Donau fahren, wobei diese Zahl von Jahr zu Jahr um etwa 5 Prozent steigt. Aber niemand wird die riesigen Summen bereitstellen, die notwendig sind, die Donau biologisch zu sanieren. In wenigen Jahren wird sich die Donau so weit eingetieft haben, dass die derzeitigen Auen vertrocknen. Das wäre das Ende des Nationalparks Donauauen. Es liegt an uns, wie wir die Zukunft gestalten.“

Trauriges Erbe

Die Donau und die Auwälder zwischen Wien und der Grenze zur Slowakei gehören zum Nationalpark Donauauen. Selbst im Nationalpark bestehen 85 Prozent des Donauufers aus unnatürlichen Blocksteinen. Nur noch 15 Prozent Sand- und Schotterstrecken sind vorhanden, wobei Prof. Fritz Schiemer von der Uni Wien bereits vor langer Zeit festgehalten hat, dass nur die Hälfte dieser wenigen Schotterbänke noch biologisch voll funktionsfähig sind. Das ist das traurige Erbe der großen Donauregulierung aus dem Jahr 1875. Damals wurden die Nebenarme abgeschnitten und größtenteils zugeschüttet. 1954 begann das Zeitalter der Donaukraftwerke. Fast die gesamte österreichische Donaustrecke wurde durch Wasserkraftwerke aufgestaut, die einzigen Ausnahmen sind das Weltkulturerbe Wachau und der Nationalpark Donauauen. Die Strömung der Donau schleppte ursprünglich riesige Schottermengen mit sich. Durch die Kraftwerkskette wurde dieser Schotterstrom am Donaugrund für alle Zeiten unterbrochen. Die Strömung schleppt zwar in den beiden nicht gestauten Bereichen den vorhandenen Schotter weiter fort, aber von stromauf kann kein Geschiebe mehr nachkommen. Die logische Folge ist, dass sich die Donau dort immer weiter eintieft, der Grund des Stroms senkt sich immer weiter ab. Östlich von Wien, also im Nationalpark, bereits um bis zu 4 Zentimeter pro Jahr. Parallel dazu sinkt auch der Grundwasserpegel der Flussaue. Im Nationalpark Donauauen ist der Grundwasserstand seit den 1950er Jahren um fast einen Meter gesunken. Seit dem Bau des Donaukraftwerks Freudenau beschleunigt sich dieser Prozess zusehends. Viele Auengewässser trocknen nun bereits im Spätherbst aus. In wenigen Jahrzehnten werden schützenswerte Auwälder vertrocknen und verschwinden. -pm-

 

 

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