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NRW: Nasser Herbst sorgt für mehr Lachs-Rückkehrer

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Lachs-Wanderung in der Sieg
Sieg bei Siegburg im Sommer: Bei Niedrigwasser können die Lachse nicht aufsteigen. Erst bei Regen und leichtem Hochwasser sind viele Wehre und Flachstrecken für die großen Wanderfische überwindbar. Bild: Redaktion

Für das Jahr 2023 wurden bis zum heutigen 21. November 2023 bereits 130 Lachs-Rückkehrer in Gewässern des NRW-Wanderfischprogramms Sieg, Wupper und Rur registriert. Das sind jetzt schon 145 Prozent mehr Rückkehrer als im gesamten vergangenen Jahr.

Die letzten fünf Jahre waren zu trocken, die Wasserstände in den Flüssen oftmals zu niedrig, sodass die Anzahl der zurückkehrenden Laichtiere stark zurückging und kaum Aufsteiger gezählt werden konnten. In diesem Jahr gab es im Spätsommer und Herbst ausreichend Niederschläge und damit ausreichend hohe Wasserstände. Damit wurden die Wanderrouten in Flüssen und Bächen für die Laichtiere wieder gut passierbar. Lachse gehören zu den Salmoniden und wandern nach ein oder mehreren Jahren im Meer in ihre Heimatbäche zurück, um dort abzulaichen und Nachwuchs zu zeugen.

In Dürrejahren fällt die Lachs-Wanderung aus

Dass seit mehr als zwanzig Jahren in NRW Fließgewässern wieder Lachse wandern und dass die Defizite in den problematischen Dürrejahren eingedämmt werden konnten, ist auf das Wanderfischprogramm NRW zurückzuführen. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit dem Fischereiverband NRW, mit dem Ziel, die Langdistanzwanderfische Lachs und Maifisch wieder anzusiedeln.

Wehre und Wasserkraftanlagen verhindern immer noch Aufstieg

In das Projekt miteingebunden ist das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) am Standort Albaum mit seiner Lachs-Elternfischhaltung, wo ein Teil der Nachkommen der zurückkehrenden Wildlachse im Süßwasser aufgezogen und deren Eier für das Wiederansiedlungsprogramm gewonnen werden. Damit sich die Lachsbestände in Nordrhein-Westfalen aus eigener Kraft erhalten können, müssen die Laichgewässer über weite Strecken in einem guten und für die Fische passierbaren Zustand sein. Aktuell ist jedoch ein erheblicher Teil der Laichhabitate vom Meer aus nicht erreichbar, da auch in NRW an einigen Stellen Wehre und Wasserkraftanlagen einen sicheren Aufstieg verhindern.

Gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr und den Wasserverbänden Sieg, Wupper und Rur wird stetig an Aufstiegshilfen und damit einer Verbesserung der Durchgängigkeit von Fischlebensräumen gearbeitet. Prominente Beispiele sind die Kraftwerke Unkelmühle an der Sieg und Auer Kotten an der Wupper mit modernen Fischpässen und -schutzanlagen.

Mehr Informationen zu Wanderfischen gibt es im „Wissenshaus Wanderfische“ in Siegburg oder beim LANUV NRW.

-Pressemitteilung Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen-

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