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Niedersachsen: Der Elbe-Seitenkanal bei Uelzen

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Niedersachsen: Der Elbe-Seitenkanal bei Uelzen

Großkampftage am „Heide-Suez“

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  • Wenn im Mai die Zandersaison beginnt, herrscht am Elbe-Seitenkanal Hochbetrieb. Aus gutem Grund, denn die Fangaussichten sind hervorragend. Von Georg Duwe

  • Wir haben den 1. Mai. Startschuss für die Raubfischangler am Elbe-Seitenkanal (ESK), denn mit Beginn des Wonnemonats startet die Zandersaison. Und so tauchen am Abend des Maifeiertages auch überall mit Angelruten bewaffnete Gestalten am Ufer der Bundeswasserstraße auf und werfen ihre Montagen aus.

    Ob mit Kunstködern oder toten Fischen, die Zander im ESK mögen beide Köderarten gleichermaßen. Auch wenn sie in der Masse nur Längen zwischen 50 und 60 Zentimetern erreichen, werden dann und wann Exemplare oberhalb der 10-Pfund-Marke erbeutet. Die Fangaussichten jedenfalls sind richtig gut.

     

    Zander mittlerer Größe geben im Elbe-Seitenkanal den Ton an.

    Übrigens kann man am ESK getrost ultrafein und ohne Stahlvorfach auf Zander fischen, denn Hechte sind in diesem Abschnitt eine absolute Rarität. Obwohl die Stachelritter auch am Tage beißen, bleiben die Abend- und Nachtstunden in jedem Fall die bessere Wahl.

    Aber nicht nur die Zanderangler rücken ab Mai mit ihrem Geschirr an den „Heide-Suez“, wie der ESK gelegentlich genannt wird. Auch die Aalangler präsentieren ihren Zielfischen an diesem Kunstgewässer gerne Köderfische, Fischfetzen, Tau- oder Mistwürmer und fangen sowohl Spitzköpfe als auch zum Teil stattliche Raubaale.

    Leider hat mittlerweile die Wollhandkrabbe über die Elbe den Weg in den ESK gefunden, so dass es beim Zander- und Aalangeln dann und wann zu „Fehlbissen“ kommt. Aber noch ist die Population dieser Plagegeister, bedingt durch das nördlich von Uelzen gelegene Schiffshebewerk bei Scharnebeck, ziemlich gering und der Köderklau daher eher selten.

    Außer Zandern und Aalen kommen als Vertreter der Raubfischzunft noch Fluss- und Kaulbarsche vor. Beide Arten eignen sich in den passenden Größen neben Lauben und Rotaugen ausgezeichnet als Köder für die beiden erstgenannten Spezies. Größere Flussbarsche werden gelegentlich auf Tauwurm, kleinere Köfis oder Kunstköder gefangen. Allerdings benötigt man etwas Glück, einen starken Schwarzgestreiften zu erbeuten.

    Auch Friedfischspezis kommen am ESK auf ihre Kosten. Hauptbeute sind Brassen, Güstern, Rotaugen und Lauben, die allesamt hauptsächlich mit Maden, Mais sowie Mistwürmern auf die Schuppen gelegt werden. Ohne ein gutes Grundfutter mit Fließwassereigenschaften allerdings läuft nichts. Interessant ist der Kanal ebenfalls für Karpfenangler. Mit Boilies, Mais oder Frolic an der Grundbleimontage werden regelmäßig zweistellige Fische an die Köder gelockt und lassen die Rollenbremsen kräftig singen.

    Friedfischangler erbeuten im Elbe-Seitenkanal bei Uelzen in erster Linie Brassen.

    Wer am ESK nicht leer ausgehen will, muss wissen, wo die Beute steht. Fürs Raubfisch- und Friedfischangeln gilt gleichermaßen: Weit draußen geht wenig, denn die Flossenträger stehen fast immer an den Kanten, dort, wo der Gewässergrund von der Kanalmitte aus gesehen zum Ufer ansteigt. Da das Gewässer stark von Binnenschiffen befahren wird, kann der Ansitz tagsüber manchmal etwas stressig werden. Man sollte die Montagen einholen, wenn ein „Pott“ den Angelplatz passiert, denn durch die große Wasserverdrängung werden die Köder unweigerlich in die Steinpackungen gedrückt. Deshalb sitzen meine Freunde und ich meistens ab Einbruch der Morgen- oder Abenddämmerung an, denn in diesen Zeiten ist der Schiffsverkehr äußerst gering. Angeln wir tagsüber, setzen wir maximal zwei Ruten ein oder versuchen unser Glück beim Spinnangeln. So kommen wir mit dem Schiffsverkehr gut klar.

    Rund um Uelzen gibt es übrigens eine Reihe von gut mit dem Auto erreichbaren Angelstellen, die auch Rollstuhlfahrern die Fischwaid ermöglichen. Allerdings ist aufgrund der schräg zum Wasser abfallenden Böschungen eine Hilfsperson erforderlich.

    In Uelzen lässt es sich jedoch nicht nur gut angeln, auch „normalen“ Familienmitgliedern wird in der Heidestadt mit ihrem weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Hundertwasserbahnhof einiges geboten: Neben einer Vielzahl von hoch interessanten Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen bestehen beste Möglichkeiten zum Reiten, Baden, Wandern und Radfahren.

    Gewässer-Check: Elbe-Seitenkanal

    Lizenzen: Angelkarten gibt es im GLP-Angelshop, Dieterichsstr. 27, 29525 Uelzen, Tel. 0581/ 75399.

    Preise: Die Wochenkarte kostet 8,50 Euro.

    Bestimmungen: Artenschonzeiten: Hecht und Zander: 15.1. bis 30.4. Pro Tag dürfen nicht mehr als insgesamt zwei maßige Fische der Arten Hecht, Zander, Karpfen und Forelle entnommen werden.

    Anfahrt: Uelzen liegt direkt an der Bundesstraße 4 zwischen Hamburg und Hannover.

    Infos: Weitere Informationen erhalten Sie vom Autoren Georg Duwe unter der E-Mail-Adresse GeorgHechtkiller@aol.com, Stichwort: Elbe-Seitenkanal. Seine Telefonnummer lautet 0581/75610.

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