Absolute Sensation: Berliner Forscher stießen im Stechlin-See in Brandenburg auf eine neue Maränen-Art.
In Deutschland gibt es noch unentdeckte Tierarten: Biologen vom „Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei“ in Berlin tauften die neue Fischart Fontane-Maräne (Coregonus fontanae). Den Namen erhielt das Fischchen zu Ehren des Schriftstellers Theodor Fontane: 1898 verfasste er seinen letzten Roman „Der Stechlin“ und machte damit den Stechlin-See weltberühmt.
Weltweit einzigartig
Natürlich ist die Neuentdeckung extrem selten denn sie lebt nur in diesem einen brandenburgischen See. Mit einer Maximal-Länge von 15 Zentimetern ist die Fontane-Maräne für die Fischerei zum Glück uninteressant. Die kleinen Fische schlüpfen ungefährdet durch die Maschen der Fischernetze.
Im Stechlin-See kommt neben der neuentdeckten Art auch die Kleine Maräne (Coregonus albula) vor. Doch die neue Art zeigt ein deutlich abweichendes Verhalten: Die Fontanemaräne laicht nicht im Herbst sondern erst im Frühjahr und hält sich nur unterhalb von 20 Metern auf. Der Stechlin-See ist bis zu 68 Metern tief.
Evolution im Schnellgang
Anfangs vermuteten die Forscher dass es sich bei der Neuentdeckung um die Quietschbauch- oder Luzin-Maräne (Coregonus lucinensis) handeln könnte. Aber genetische Untersuchungen bewiesen jetzt dass sie definitiv eine neue Art aufspüren konnten.
Die Fontane-Maräne entwickelte sich in sehr kurzer Zeit: Denn erst vor 12.000 Jahren entstand der Stechlin-See in der letzten Eiszeit. Damals bildete sich offensichtlich aus der Kleinen Maräne diese Tiefenform als Anpassung an den zweittiefsten See Norddeutschlands.
-tk-