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Naturgefahren an den Küsten werden erforscht

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Küstengebiete sind zukünftig immer mehr Extremereignissen und Naturgefahren ausgesetzt. Bild: Marcus Woodbridge/Unsplash
Küstengebiete sind zukünftig immer mehr Extremereignissen und Naturgefahren ausgesetzt. Bild: Marcus Woodbridge/Unsplash

Unter dem Titel „mareXtreme“ erforschen rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Strategien zum Umgang mit marinen Extremereignissen und Naturgefahren.

Fachleute aus insgesamt 29 Forschungseinrichtungen und Partnerorganisationen untersuchen, wie das Risikomanagement dieser Naturgefahren verbessert werden kann. Die Forschungsmission wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie den Wissenschaftsressorts der norddeutschen Bundesländer (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) mit insgesamt rund 20 Millionen Euro gefördert.

Hitzewellen führen weltweit zu Fischsterben

Küstengebiete und -Gesellschaften sind zunehmend Naturgefahren und Extremereignissen aus dem Meer ausgesetzt – mit meist regionalen, aber auch weitreichenden globalen Folgen. Dazu zählen Hochwasser und Sturmfluten mit oft enormen Schäden an küstennahen Gebäuden und Infrastrukturen wie im Jahr 2023 in Deutschland. Marine Hitzewellen in Folge des Klimawandels können vermehrtes Wachstum von für Mensch und Tier schädlichen Mikroorganismen auslösen, das beispielsweise zu einem massenhaften Fischsterben führen kann. In anderen Regionen weltweit verursachen durch Erdbeben oder Vulkanausbrüche ausgelöste Tsunamis massive Überschwemmungen und Katastrophenlagen an den Küsten. Einzelne Extremereignisse und Naturgefahren können noch verstärkt werden, wenn sie gleichzeitig oder in kurzer Folge auftreten und miteinander interagieren und zu kaskadierenden weitreichenden sozioökonomischen Auswirkungen führen. Die Wechselwirkungen dieser oft multiplen Extremereignisse und Naturgefahren sowie ihre langfristigen Auswirkungen auf marine Ökosysteme und die Küstenbewohner stehen im Fokus der dritten inter- und transdisziplinären DAM-Forschungsmission mareXtreme.

Widerstandsfähigkeit der Küsten stärken

Ziel von mareXtreme ist, die Vorhersagefähigkeit mariner Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern, die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten zu stärken. Wie in den ersten beiden DAM-Forschungsmissionen CDRmare und sustainMare arbeiten auch in mareXtreme Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen in enger Abstimmung mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. „Im Zuge des menschengemachten Klimawandels werden extreme Ereignisse im und am Meer, die Ökosysteme und auch uns Menschen bedrohen, immer wahrscheinlicher – die letzten Monate haben das deutlich gezeigt.”, erklärt Dr. Joachim Harms, Vorstandsvorsitzender der DAM. “Wir benötigen neue Schutzmaßnahmen und ein Umdenken für eine nachhaltige Entwicklung der Meere und Küsten. Die DAM-Forschungsmission mareXtreme soll helfen, dies zu ermöglichen.”

Erforschung von Naturgefahren für bessere Frühwarnung

In keiner Region wächst die Weltbevölkerung schneller als entlang der Meeresküsten. Die hohe Besiedlungsdichte, die zunehmende Urbanisierung und die damit verbundene intensive wirtschaftliche Nutzung dieser Regionen führen zu steigenden Verwundbarkeiten gegenüber marinen Extremereignissen und Naturgefahren. Dabei handelt es sich in der Regel um nicht direkt beeinflussbare Treiber bzw. ausgelöste Prozesse. Die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen und gesellschaftlich verankerten, institutionalisierten Strategien und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung oder Vorsorge, wie Bewusstseinsbildung oder Frühwarnsysteme, hat daher besondere Bedeutung, um die Resilienz der Gesellschaft und der Küstenökosysteme zu erhöhen

Thematische Schwerpunkte der Mission mareXtreme sind marine Georisiken, marine biologische Risiken und physikalisch-ozeanographische Risiken, die in vier Verbundprojekten gebündelt sind und unmittelbar an aktuelle und regionale Gefährdungslagen und Herausforderungen anschließen:

ElbeXtreme untersucht die Auswirkungen physikalisch-ozeanographischer Extremereignisse auf Ökosystemleistungen im Elbe-Ästuar-Küstensystem; Koordination: Eric Achterberg, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

METAscales erforscht Auswirkungen von und Strategien zur Anpassung an zukünftige physikalisch-ozeanografische Extremszenarien an deutschen Küsten; Koordination: Gabriel David, Technische Universität Braunschweig.

MULTI-MAREX entwickelt vor Ort verbesserte Handlungs- und Vorhersagemöglichkeiten für multiple geomarine Extremereignisse wie Seebeben und Tsunamis im Mittelmeer; Koordination: Heidrun Kopp, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung

PrimePrevention erforscht Möglichkeiten zur Vorhersage biologischer Gefahren für das Meer zur Verhinderung sozioökonomischer Auswirkungen; Koordination: Katja Metfies, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

-Pressemitteilung Deutsche Allianz Meeresforschung e.V.-

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