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Meisselbach „Takapart“

In den USA gebaut, auch in Deutschland verkauft: Die Meisselbach-Takapart ist auch im 1926er Stork-Katalog in verschiedenen Ausführungen zu finden.

Diese amerikanische Multirolle hatten um 1920 viele deutsche Angelgeräte-Hersteller im Programm.

Der Rollenname „Takapart“ bedeutet, dass die Rolle leicht und schnell auseinandernehmbar war (to take apart = auseinandernehmen). Schon 1903 brachte Meisselbach die „Takapart“ auf den Markt, hergestellt wurde dieses Modell bis etwa 1930. So ist es wenig erstaunlich, dass sie auch im 1926er Katalog der Firma Stork aus München zu finden ist. Es gab die „Takapart“ in verschiedenen Varianten: In Neusilber (German silver, No. 600) und auch als Deluxe-Ausführung mit Freilauf und Saphir-Lagern (No. 685). Hier zeige ich das Basismodell No. 480, es gab auch weitere Freilauf-Ausführungen (No. 481, 580) und Varianten mit automatischer Schnurführung.

Im Stork-Katalog werden diese Rollen als „Feinste Präzisions-Weitwurf-Multiplikatorrollen angeboten. Die „Takapart“ konnte ohne jedes Werkzeug am Wasser auseinandergenommen werden, etwa wenn Schnur unter die Spule oder Sand ins Getriebe geraten war.

Leider werden diese Rollen auf Flohmarkten von deutschen Sammlern oft links liegen gelassen, dabei gehörten die Meisselbach-Modelle über Jahrzehnte zu den Top-Multirollen auch auf dem deutschen Markt.

Augustus F. Meisselbach war Sohn deutscher Einwanderer. 1885 baute er seine erste Angelrolle in der Garage seiner Eltern in Newark, New Jersey. Schon mit zarten 20 Jahren meldete er ein Patent darauf an. „Gus“ überzeugte seinen Bruder William mit ins Rollen-Geschäft einzusteigen. Die Meisselbachs stellten preiswerte Qualitätsrollen für jedermann her, das Geschäft boomte. Gute Qualitätsrollen der beiden Brüder waren damals schon für 5 Dollar zu haben. Ihre Modelle waren sogar so gut, dass damals mit ihnen Weltrekorde im Casting aufgestellt wurden. Schon 1896 fertigten die Meisselbachs in einem Firmengebäude auf drei Etagen. „A.F. Meisselbach & Bro.“ war zu einem der größten Rollenhersteller der USA gewachsen. Zwischen 1900 und 1917 arbeiten 75 Angestellte in der Firma, man lieferte sogar nach Europa. Vor allem die berühmte „Featherlight“ und die „Amateur“ waren in der Vorkriegszeit auch deutschen Anglern ein Begriff oder auch die Takapart- sowie die Tripart-Multirollen. 1917 wurde die Firma an den Grammophon-Hersteller Otto Heinemann verkauft. Gus und William verbrachten ihren Ruhestand mit Brandungsangeln an der Küste von New Jersey. William starb 1919, Gus entschlief 1927 im Alter von 61 Jahren. Bis 1941 wurden noch weiter Meisselbach-Rollen hergestellt, dann verschwand der Name von der Bildfläche.

Wer hat weitere Meisselbach-Rollen in seiner Sammlung? Bilder bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Link-Tipp: Amateur Trolling Reel von Meisselbach/Stork-Weitwurfrolle „Österreich“…

Das einfachste Modell No. 480 ohne Freilauf. "Takapart" bedeutet, dass die Rolle schnell zerlegbar ist.
Due deutschstämmige Firma Meisselbach saß in Newark, New Jersey.
Verschiedene Patente von 1904 bis 1909 sind in dieser Rolle verbaut.
Im Stork-Katalog von 1926 ist zu sehen, wie die Takapart zerlegt werden kann. Die Front- und die Rückplatte besitzen eine Rändelung, damit sie einfach per Hand abgeschraubt werden können.
Auch im DAM-Katalog von 1912 findet sich die Meisselbach Takapart. Der damalige Preis von 25 Mark entspricht einer heutigen Kaufkraft von etwa 200 Euro.
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