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Neulac mit Vollbügel und Feststellschraube

Mit einem Vollbügel nachgerüstete Neulac-Stationärrolle.

Dirk Plachner hat uns Fotos von einer auf Vollbügel umgerüsteten Neulac geschickt. Diese Rolle besitzt ein ganz besonderes Detail!

Dirk schrieb uns dazu: „Hallo Thomas, ich habe eine neuwertige, für mich ungefischte Neulac-Rolle bekommen. Ist überhaupt erst das zweite Mal, dass ich so eine Rolle bekomme. Habe überhaupt keine Ahnung von diesen Rollen, daher mal hier im Blog geschaut. Du hast vor einiger Zeit, einen Beitrag über eine grüne Neulac-Rolle mit Vollbügel hier veröffentlicht. Bei meiner Rolle sind mir Unterschiede aufgefallen.

Meine Rolle ist unter dem Außenanschlag nicht mit RS gestempelt, ebenso ist im Spulentopf auch keine Nummer zu sehen. Was aber meines Erachtens ungewöhnlich ist, die Rolle hat auf der Vorderseite, unterhalb vom Spulentopf, eine kleine Schraube mit plattem Kopf im Gehäuse. Dreht man sie fest, lässt sich die Rolle nicht mehr drehen. Sieht eigentlich original aus, Schraube hat die gleiche Farbe, wie auch das Gehäuse. Kannst du mir zu der Rolle bezüglich der Unterschiede etwas sagen? Gruß Dirk“

Hallo Dirk, da hast Du eine ganz tolle Rolle erwischt! Aufgrund der unbestreitbaren Ähnlichkeiten würde ich auf jeden Fall sagen, dass es ein Vollbügel-Umbau von Rudolf Schröpfer ist. Die dicken Nieten des Außenumschlags sind ganz typisch. Aus irgendwelchen Gründen wurde die Punze „RS“ und die Nummer im Spulentopf weggelassen. Vielleicht ein ganz früher oder später Umbau. Wir werden es nicht ergründen können. Besonders interessant ist aber die Feststellschraube, die wohl auch von Schröpfer nachträglich angebracht wurde. Die Neulac hat ja keine Rücklaufsperre, beim Grundangeln in starker Strömung oder beim Schleppfischen gibt die sich drehende Rolle also immer langsam Schnur frei, was nervend ist. Da ist so eine Feststellschraube schon sehr praktisch. Höchstwahrscheinlich wurde diese auch von Schröpfer angebracht, vielleicht auf einen besonderen Kundenwunsch hin. Dass die Schraube schwarz lackiert ist, ist kein Indiz dafür, dass sie schon ab Werk eingesetzt wurde, denn Schröpfer hat seine umgebauten Rollen immer neu lackiert und rundereneuert. Zur Zeit des Umbaus 1963 hatten die Neulacs ja schon einige Jahre auf dem Buckel (Bau ab 1949). Ich habe einmal bei meinen vier Neulacs nachgesehen: Sie haben alle keine Bohrungen für eine solche Schraube. Es schein also ab Werk nicht vorgesehen zu sein. Auf jeden Fall eine super, super interessante Rolle!!! Gruß Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Der Außenumschlag ist nicht mit "RS" gemarkt, ist aber mit den beiden Nieten dennoch ganz typisch für Rudolf Schröpfer.
Der Außenumschlag ist nicht mit "RS" gemarkt, ist aber mit den beiden Nieten dennoch ganz typisch für Rudolf Schröpfer.
Auch im Spulentopf findet sich keine eingepunzte Nummer.
Besonders ungewöhnlich ist die kleine schwarze Feststellschraube (oben Mitte).
Hier in der Vergrößerung zu sehen.
Der Pfeil zeigt die Kurbelrichtung an, weil die Neulac noch keine Rücklaufsperre besitzt.
Beim Umbau mit dem Vollbügel hat Schröpfer die Rollen generalüberholt, poliert und auch neu lackiert.
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