Eine ungewöhnliche Geschichte ereignete sich in Taiwan. Der ostasiatische Inselstaat verzeichnet dank eines vorherrschenden Sushi-Trends einen steigenden Lachskonsum.
Darüber freut sich besonders der norwegischen Fischerei-Attaché in Südostasien, Asbjørn Warvik Rørtveit. Denn mit einem Import-Volumen von fast 20.000 Tonnen stammt der in Taiwan verzehrte Lachs überwiegend aus Norwegen. Die Region und deren Marktbedürfnisse fest im Blick fiel Asbjørn Rørtveit im Jahr 2021 eine Meldung auf, in der eine Sushi-Kette eine skurrile Kampagne bewarb. Im Rahmen einer zweitägigen Aktion konnte jeder Kunde, auf dessen Ausweis „gui yu“, nämlich „Lachs“, vermerkt war, zusammen mit fünf Freunden Sushi zum Nulltarif essen.
Fischnamen für Schnäppchenjäger
Dieses Angebot erschien rund 330 Taiwanesen so attraktiv, dass sie eine Namensänderung beantragten und sich mit klangvollen Namen wie „Lachs-Traum“ und „Tanzender Lachs“ das Angebot sicherten. Doch nach Ablauf der Kampagne gab es einige dieser Schnäppchenjäger, die ihre Namensänderung bedauerten. Während ein Teil von ihnen die Änderung rückgängig machen konnte, durften andere den Namen nicht ändern: Denn das taiwanesische Gesetz verbietet es, den Namen mehr als dreimal zu ändern.
Die amüsante Werbeaktion schaffte es weltweit in die Medien. Nach Angaben einer großen englischsprachigen Tageszeitung wurde die Angelegenheit sogar im taiwanesischen Parlament behandelt. Betroffene, die ihren Namen nicht noch mal ändern durften, hatten sich an die Behörden gewandt und um Hilfe gebeten. Doch dort war die Meinung geteilt: Eine gebührenpflichtige Ausnahme zulassen oder aufgrund des Mehraufwands bei der bürokratischen Abwicklung gar eine Gesetzesänderung in Erwägung ziehen? Bis heute ist noch keine Entscheidung getroffen – es kann also gut sein, dass man in Taiwan weiterhin einen „Lachs-Traum“ und einen „Tanzenden Lachs“ kennenlernt.
-Pressemitteilung Seafood from Norway-