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Mehr Wasser für die Leitzach

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Bild: G. Knopp
In niederschlagsarmen Zeiten liegen manche Streckenabschnitte der Leitzach unterhalb der Ausleitung für das Leitzachkraftwerk fast trocken. Bild: G. Knopp

Die Äschen werden sich freuen: Die minimal zulässige Restwassermenge des Flusses Leitzach in den Bayerischen Voralpen wird ab 1. August erhöht.

Seit 1913 werden der Leitzach am Mühlauer Wehr bis zu 9,4 Kubikmeter pro Sekunde Wasser entnommen. Dieses Wasser wird dann in einem sechs Kilometer langen Stollen in den Seehamer See geleitet, der als Pumpspeichersee für das Wasserkraftwerk in Vagen bei München dient. Trotz dieser Verbauungsmaßnahmen und der Wasserkraftnutzung ist die Leitzach ein weitgehend naturnaher Fluss geblieben. Das Leitzachtal ist nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt. Die Leitzach mündet bei Feldkirchen-Westerham in die Mangfall und diese dann in den Inn.

Nach Einschätzung der „Mangfall-Allianz“, ein Zusammenschluss von verschiedenen Naturschutzverbänden, stellt die Entnahme des Wassers aus der Leitzach einen schweren Eingriff in das Ökosystem dar. Der Leitzach verblieb früher nur eine Restwassermenge von 0,5 Kubikmetern pro Sekunde, die seit 1982 auf 0,8 Kubikmeter pro Sekunde erhöht wurde. Im aktuell laufenden Wasserrechtsverfahren zum Weiterbetrieb des Pumpspeicherkraftwerks Leitzachwerk I hatte die „Mangfall-Allianz“ gewässerökologische Untersuchungen gefordert, auf deren Grundlage auch die Restwassermengen für Schlierach, Leitzach und Mangfall neu festgelegt werden sollten.

Nur noch wenige Äschen

Die ab 1. August geltende Erhöhung der Restwassermenge auf 1,2 Kubikmeter pro Sekunde, die bis zum Abschluss des Verfahrens vorläufig ist, wird von der „Mangfall-Allianz“ ausdrücklich begrüßt. Denn ein ausreichendes Restwasser ist die Voraussetzung für die ökologische Funktionsfähigkeit des Fließgewässers. Es lässt eine lokaltypische Fischpopulation zu, speist das Grundwasser, fördert die Artenvielfalt, wertet die Landschaft auf, nährt Flussauen und erhält die Selbstreinigungskraft des Gewässers.

Die „Mangfall-Allianz“ sieht die Erhöhung der Restwassermenge daher auch als wichtigen Schritt bei der Umsetzung der europäischen FFH-Richtlinie und der Wasserrahmenrichtlinie. Letztere fordert die Erreichung des „guten Zustands“ für alle Gewässer möglichst bis zum Jahr 2015. In der Leitzach wird der fischereibiologische Zustand momentan nur mit der Note „mäßig“ bewertet. Die Äsche als regionstypischer Fisch kommt nur noch in wenigen Individuen vor. Durch ausreichendes Restwasser, insbesondere zu den Laichzeiten, werden hier entscheidende Verbesserungen erwartet. Die Leitzach besitzt noch in vielen Bereichen zwischen Mühlau und Naring den Charakter eines Wildflusses. Diesen zu bewahren ist Ziel der „Mangfall-Allianz“, erklären die Sprecher der Initiative, Dr. Gertrud Knopp von der Kreisgruppe Rosenheim des „Bund Naturschutz“, Stefan Moser vom „Bezirksfischereiverein Miesbach-Tegernsee“ und Lotte Pichler vom „Deutschen Alpenverein Leitzachtal“.

-pm-

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