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Mehr als nur Wurmbaden

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Gelebtes Ehrenamt: Bayerische Fischereivereine werden für vielfältiges Engagement ausgezeichnet.

Angelausflüge mit Menschen mit Behinderung, Lebensraumverbesserung für Fische und Jugendliche, die aus Abfall neues Angelgerät basteln – der Einfallsreichtum von Bayerns Fischereivereinen kennt keine Grenzen. Bereits zum zweiten Mal zeichnet der Landesfischereiverband deshalb drei Vereine als „Bayerns Beste Fischereivereine“ aus.

Die Jury unter der Leitung von LFV-Präsident Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle wählte aus den zahlreichen Bewerbern die Sieger in den Kategorien „Sozialer Verein“, „Arten- und Gewässerschutz“ und „Jugendarbeit“ aus. Zusätzlich wurden zwei Sonderpreise vergeben.

„Unsere Vereine leisten wirklich außergewöhnliches. Sie setzen sich für ihre Mitmenschen ein, behüten die Fischbestände und geben Kindern und Jugendlichen Raum zur Persönlichkeitsentwicklung. Mit kreativen Ideen und großem Tatendrang bereichern sie so die bayerische Gesellschaft“, so Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands. „Die meisten Fischer neigen allerdings nicht dazu, ihre guten Taten an die große Glocke zu hängen. Deshalb vergeben wir diesen Preis, wir wollen nicht nur Anerkennung zollen, sondern dieses Engagement auch einmal ins Licht der Öffentlichkeit rücken.“

Die Preisverleihung findet im Rahmen des Bayerischen Landesfischereitags in Regensburg statt. Die Preise werden vom Präsident des Bayerischen Bezirketags, Josef Mederer, und vom Geschäftsführer von Fisherman’s Partner Nikolaus Kaiser überreicht. Die Preise wurden vom Bayerischen Bezirketag, von Fisherman’s Partner, Rudi Heger, der Fischzucht Mauka und der Münchner Bank gestiftet.

Die Gewinner

Kategorie „Sozialer Verein“: Bezirksfischereiverein Wolfratshausen (Oberbayern)

Bereits seit über 15 Jahren führt der Verein ein „Fischen mit Menschen mit Behinderung“ durch. Jährlich werden bei zwei Terminen je ca. 10- 20 Menschen mit geistigen Behinderungen von der Lebenshilfe Starnberg und der Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen samt ihren Betreuern eingeladen. Der Fischereiverein stellt die Betreuung durch erfahrene Mitglieder sicher und jeder der Eingeladenen darf unter Führung und Anleitung im Rahmen der persönlichen Fähigkeiten und des rechtlichen Rahmens zwei Fische aus dem Badeweiher Wolfratshausen fangen.

Je nach Schwere der Behinderung können sie dabei selber den Haken anködern, auswerfen, teilweise die Rute im Drill selber halten oder haben auch nur die höchste Freude eine Hand an der Rute zu haben, an welcher gerade „Ihre“ Forelle gefangen wird.

Kategorie „Arten- und Gewässerschutz“: Luftwaffenfischereiverein Lechfeld (Schwaben)

Der Luftwaffenfischereiverein Lechfeld schafft für Fische im Lech eine neue Kinderstube. Mit großen Mengen Kies werden künstliche Laichplätze für Huchen, Forellen und viele andere bedrohte Fischarten geschaffen. Diese Laichhabitate sind leider notwendig, da menschliche Eingriffe in den Fluss den Lebensraum nachhaltige zerstört haben. Das nächste große Projekt steht bereits an: Mit dem Bagger soll ein neuer Altarm angelegt werden – ebenfalls wertvoller Lebensraum für junge Fische.

Kategorie „Jugendarbeit“: Fischereiverein Teublitz (Oberpfalz)

Die Jugendarbeit des FV Teublitz vorbildlich zu nennen, wäre noch untertrieben. Die Jugendgruppe gibt im Projekt „Fischer machen Schule“ der Bayerischen Fischerjugend die Begeisterung für das Angeln, die Fische und den Lebensraum Wasser an Grundschüler weiter. Beim Upcycling entwickeln die Mitglieder aus Abfall neues Angelmaterial. Die fischereiliche Ausbildung der jugendlichen Mitglieder steht natürlich auch noch ganz oben auf dem Programm.

Sonderpreis „Naturnahe Bewirtschaftung eines Angelteichs“: Fischereiverein Creußen (Oberfranken)

Der Fischereiverein Creußen bewirtschaftet einen Fischteich in einem Naturschutzgebiet, dafür wurde ein okologisches Management entwickelt. Zur Eindämmung von Parasiten und zur Reduzierung des Bestands des Blaubandbärblings setzt der Verein auf innovatives Besatzmanagement.

Sonderpreis „Artenschutz“: Ortsfischereiverein Regen (Niederbayern)

Die Äschenaufzucht gehört zu den kompliziertesten Disziplinen der Teichwirtschaft – und der OFV Regen macht genau das mit großem Erfolg. In einer vereinseigenen Anlage werden Äschen nachgezüchtet, zur Auswilderung in den Vereinsgewässern. Das ist notwendig, da der natürliche Bestand an Äschen massiv eingebrochen ist. Grund dafür sind menschliche Eingriffe und die steigende Kormoranpopulation.

-pm-

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