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Meerespflanzen sammeln Mikroplastik ein

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Dieser Kunstrasen simuliert Meerespflanzen, die beim Einsammeln von Mikroplastik helfen können. Foto: Nils Kerpen
Dieser Kunstrasen simuliert Meerespflanzen, die beim Einsammeln von Mikroplastik helfen können. Foto: Nils Kerpen

Ein Forschungsteam der Leibniz Universität Hannover untersucht den Einfluss von Strömungen auf die Verteilung winziger Mikroplastik-Partikel in Küstenregionen.

Mikroplastik ist ein Problem für die Meere und ihre Ökosysteme, insbesondere für die Küstenregionen. Wellen erzeugen Strömungen, die Plastikpartikel in Richtung der Brandungszonen bewegen, wo sie sich in Pflanzen wie Seegras anlagern.

In einer aktuellen Studie haben Forscherinnen und Forscher um Dr.-Ing. Nils Kerpen, Betriebsleiter am Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau und Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover, in Modellversuchen genauer untersucht, wie Strömungen die Mikroplastik-Partikel bewegen. Bisherige Studien haben das Verhalten der Partikel nur bei gleichbleibenden Strömungen beobachtet. In der aktuellen Studie simulierten die Forschenden in einem Wellenkanal Strömungen in der Brandungszone, die sich mit der Zeit ändern.

Wellen von Nord- und Ostsee simuliert

„Hierzu haben wir realistische Seegänge der Nord- und Ostsee mit über 40.000 Einzelwellen pro Versuch nachgestellt“, erklärt Nils Kerpen. „Diese lange Versuchszeit ist nötig, um Schwankungen in den Partikel-Transporten statistisch repräsentativ zu erfassen.“ Das bedeutet: Die winzigen Mikroplastikteilchen bewegen sich nicht bei jeder Einzelwelle genau in dieselben Richtungen, aber bei vielen Wellen lässt sich eine Tendenz beobachten.

Um die Pflanzeneigenschaften über den langen Versuchszeitraum möglichst konstant zu halten, setzten die Forschenden Kunstrasenflächen in den Wellenkanal ein. Von Versuch zu Versuch entnahmen die Forschenden einzelne Halme, um die Dichte der Vegetation zu verringern.

Dichter Bewuchs fängt Mikroplastik am besten ein

Auf diese Weise bestimmten die Forschenden die Faktoren, die den größten Einfluss auf die Bewegungen von Mikroplastik haben: die Pflanzendichte, die Länge der Bewuchsfläche und die Absetzgeschwindigkeit der Partikel. „Je dichter der Bewuchs und je geringer hierdurch die Wellenkraft, desto eher können sich Partikel an den Pflanzen festsetzen“, fasst Nils Kerpen zusammen. „Wir haben hier eine neue Ökosystemdienstleistung der Küstenpflanzen entdeckt: Indem die Pflanzen die Mikropartikel festhalten, helfen sie uns beim Sammeln des Mikroplastiks“. Insbesondere in den Randbereichen der Bewuchsflächen sammelte sich besonders viel Mikroplastik an.

Die Laborversuche wurden im Wellenkanal im Maßstab 1:20 durchgeführt, also zwanzigmal kleiner als in der Natur. „Die Ergebnisse sind aber dimensionslos aufgearbeitet und somit gelten alle Beobachtungen und getroffenen Aussagen zum Transport und der Akkumulation von Partikeln auch auf die Partikel in der Natur“, sagt Kerpen.

-Pressemitteilung Leibniz Universität Hannover-

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