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Mecklenburg-Vorpommern: Der Krakower See

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Mecklenburg-Vorpommern: Der Krakower See

Riesig für Karpfenangler

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  • Wollten Sie nicht immer schon wissen, wo die Spezialisten ihre dicken Spiegler und Schuppis fangen? Bitte schön: am Krakower See zum Beispiel. Von Mathias Fuhrmann

  • Nur wenige Kilometer nördlich vom Drewitzer See im Naturpark Nossentin Schwinzer Heide liegt der 1500 Hektar große und bis zu 28 Meter tiefe Krakower See. Er hat eine Länge von neun Kilometern, ist maximal drei Kilometer breit und unterteilt sich in mehrere stark strukturierte Bereiche. Inseln mit vorgelagerten Bänken und tiefes Wasser wechseln einander ab.

    Der südliche Teil, auch Obersee genannt, ist komplett gesperrt und Teil eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Nördlich der Landstraße zwischen Krakow und Linstow erstreckt sich der so genannte Untersee. Dieser stellt ein abwechslungsreiches und landschaftlich ausgesprochen schön gelegenes Gewässer dar. Im Untersee befinden sich mehrere Inseln sowie eine große Halbinsel. Die größte davon ist die Liepse. Zwischen den Eilanden liegen Sand- und Kiesbänke mit zum Teil großen Steinen. Im Uferbereich ist der Krakower See nahezu komplett von einem Schilfgürtel umgeben. Daran schließt sich ein flach abfallendes Plateau mit ein bis zwei Metern Wassertiefe an, welches unterschiedlich weit in den See hinein-reicht. Dahinter folgt eine recht steile, auf fünf bis sechs Meter abfallende Kante. Das Plateau ist mit Wasserpflanzen, in den Buchten auch mit Seerosen bewachsen. Den Binnensee, den Serrahner See sowie den Borgwallsee erreicht man über zum Teil schmale Durchfahrten. Da der Krakower See zu den Klarwassergewässern der Mecklenburgischen Seenplatte gehört, fühlen sich speziell Hechte und Barsche besonders wohl. Die Esoxe finden in den flachen, seerosenreichen Buchten hervorragende Laichbedingungen vor, und der Bestand kann als sehr gut bezeichnet werden. Zander gibt es zwar auch, sie werden jedoch eher selten gefangen.

     

    Dieser große Twister-Barsch gab sich erst nach heftiger Gegenwehr geschlagen.

    Wie viele Gewässer der Mecklenburgischen Seenplatte, hat auch der Krakower See einen exzellenten Karpfenbestand vorzuweisen. Besonders interessant sind die vielen großen Fische, die alljährlich zahlreiche Angler aus nah und fern anlocken. Weil ich wusste, dass die Karpfenspezialisten Dieter Martens und Sascha Pingel von Adventure Fishing aus Hamburg seit mehreren Jahren im Krakower See angeln und viele kapitale Moosrücken erbeutet hatten, fragte ich sie aus und erfuhr eine Menge über die Besonderheiten der Karpfenfischerei dort:

    Aufgrund des breiten Schilfgürtels und der steil abfallenden, mit Steinen durchsetzten Scharkanten benötigt man ein Highpod, das in der Regel ins Wasser gestellt wird. Für das Auswerfen und Ablegen der Rute ist eine Wathose von Vorteil. Da es sehr viele Muscheln und Steine gibt, empfiehlt es sich, eine lange und kräftige Schlagschnur zu verwenden.

    Um die Fangaussichten zu erhöhen, sollte unbedingt regelmäßig angefüttert werden. Dabei ist auf Partikel weitgehend zu verzichten, denn im Krakower See gibt es viele und schwere Brassen. Weil jedoch in erster Linie Karpfen gefangen werden sollen, verwenden Spezialisten zum Nachfüttern fast ausschließlich große Boilies mit Durchmessern ab 20 Millimetern. Als Hakenköder kommen harte, 24 bis 32 Millimeter dicke Kugeln zum Einsatz. Diese werden an unterschiedlichen Plätzen angeboten.

    Etwa 20 Prozent des Karpfenbesatzes besteht aus „Schuppis“.

    Ideale Angelstellen sind das ufernahe Plateau vor dem Schilf sowie Muschelbänke und die Bereiche vor der Scharkante. Aber auch im fünf bis sechs Meter tiefen Wasser werden große Karpfen überlistet. Da die Moosrücken zum Teil sehr scheu und nicht leicht zu fangen sind, ist es wichtig, den Angelplatz etwas abseits vom „Basiscamp“ anzulegen und sich ruhig zu verhalten. Spiegel und Schuppenkarpfen kommen im Verhältnis von etwa 80 zu 20 Prozent vor und sind im Durchschnitt zirka 15 Pfund schwer. Der größte mit der Angel gefangene Fisch wog 38 Pfund.

    Um Ärger bei Übernachtungen am Wasser zu vermeiden, sollten Zelte und Schirme nur bei Bedarf und für kurze Zeit aufgebaut werden. Ansonsten ist Nachtangeln uneingeschränkt erlaubt. Wer weitere Infos zum Karpfenangeln am Krakower See erhalten möchte, kann sich gerne mit Dieter Martens und Sascha Pingel in Verbindung setzen (Anschrift siehe „Informationen“ im Gewässercheck). Da der Krakower See auch Raubfischanglern einiges zu
    bieten hat, versuchten Torsten Schadowski, Thomas Meister und ich unser Glück. Leider jedoch waren die Temperaturen vor unserem Törn gerade stark gefallen, und es wehte ein kühler Wind über den See. Nicht die besten Bedingungen, um auf Hechte und Barsche zu angeln.

    Die ersten Würfe machten wir an der Durchfahrt zum mittleren See. Dort erstreckt sich zwischen einer kleinen Insel und dem nördlichen Ufer eine Sandbank mit Kraut. Bereits nach kurzer Zeit erhielt Torsten einen Biss. Der mittelgroße Hecht stieg allerdings bereits nach kurzem Kontakt wieder aus. Schließlich fuhren wir weiter und testeten zahlreiche andere Plätze, aber die Mäuler der Hechte waren wie vernagelt. Was wir auch versuchten, Erfolg war uns nicht vergönnt. Wir kämmten sowohl Scharkanten, Krautbänke als auch Sandrücken ab, blieben jedoch ohne jeden Fischkontakt.

    Auf meine Frage an Thomas über die Besonderheiten der Raubfischangelei im Krakower See sagte er: „Ähnlich wie im Plauer See. Die größten Fische werden im Herbst und Frühjahr mit Gummifischen, Wobblern und Blinkern gefangen.“

    Weil das Schleppfischen im Krakower See nicht gestattet ist, muss vom fest verankerten Boot gefischt werden. Ideale Angelplätze sind die Bereiche rund um die Inseln, an der Dampferanlegestelle, an den Durchgängen sowie an den Scharkanten. Im Frühjahr sollten speziell die flachen Plateaus befischt werden.

    Reise-Check: Krakower See

     

    Informationen: Bevor Sie den Karpfen nachstellen, empfiehlt es sich, Kontakt mit Adventure Fishing Hamburg aufzunehmen: Dieter Martens und Sascha Pingel, Reismühle 5, 22087 Hamburg, Tel. 040/25198251, Internet: www.adventure-fishing-online.de

     

    Lizenzen: BIMES Binnenfischerei Mecklenburg GmbH Schwerin, Bornhövedstr. 65, 19055 Schwerin, Tel. 0385/ 592390, Internet: www.bimes.de; Touristinformation, Lange Str. 2, 18292 Krakow am See, Tel. 038457/22258, Internet: www.krakow-am-see.de Auch beim Fischer am Krakower See, Tel. 038457/22204 oder 0170/7113601, sowie bei H. Evert, Borgwall 81 in Krakow am See, Tel. 038457/22422, sind Angelscheine erhältlich.

     

    Mindestmaße/Schonzeiten: Hecht 50/1.1.-30.4., Zander 50/1.1.-30.4., Barsch 20/-, Aal 45/-, Wels 70/-, Karpfen 40/-, Schleie 25/-.

     

    Bestimmungen: Es dürfen zwei Handangeln eingesetzt werden. Boots- und Nachtfischen sind gestattet, Schleppangeln nicht.

     

    Bootsverleih: Bootsverleih Schade, Am Jörnberg, 18292 Krakow am See, Tel. 038457/22912;
    Feriensiedlung „Kiefernhain“, Am Borgwall, 18292 Krakow am See, Tel. 038457/22737. Weitere Anbieter sind bei der Touristinformation zu erfragen.

    Unterkünfte: Touristinformation, Lange Str. 2, 18292 Krakow am See, Tel. 038457/22258, Internet: www.krakow-am-see.de

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