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Lachse für die Schwale

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Lachsvater Hartwig Hahn
„Lachsvater“ Hartwig Hahn mit einem kapitalen Lachsmilchner aus der Stör.
Lachseier
Wertvoller Nachwuchs: Lachseier der Arbeitsgemeinschaft Stör-Bramau.
Lachs beim Abstreifen
Nachwuchs für die Schwale: Ein Lachsrogner aus der Stör wird abgestreift.

Am 18. August werden tausende Junglachse in die obere Schwale im Brachenfelder Gehölz bei Neumünster-Husberg eingesetzt.

18.08.2008

Um 14 Uhr werden Vertreter des Landessportfischerverbandes Schleswig-Holstein (LSFV) die Besatzaktion durchführen. Die Angler des LSFV engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Wiedereinbürgerung von Meerforellen und Lachsen. Meerforellen und Lachse stellen bei der Fortpflanzung hohe Ansprüche an die Qualität des Wassers. Und hier blickt die Schwale durch die Abwässer der einstigen Färberstadt Neumünster auf eine düstere Vergangenheit zurück. Meerforellen und Lachse sind Wanderfischarten, die zur Fortpflanzung an ihre „Geburtsstätten“ zurückkehren. Mehr als 500 Jahre lang war die obere Schwale durch Wehre für den Fischaufstieg unpassierbar. Jetzt hat die „EU-Wasserrahmenrichtlinie“ es ermöglicht, dass im Stadtteichbereich am Schleusberg, neben dem neuen Textilmuseum, ein „Mäander-Fischpass“ geplant und gebaut wird. Die Fertigstellung ist etwa Ende Oktober 2008 geplant, dann haben große und kleine Fische wieder freie Fahrt in der Schwale.

Der „Kreissportfischerverband Neumünster und Umgebung“ als Fischereipächter von Stör und Schwale im Stadtgebiet von Neumünster hat bereits in den Vorjahren Meerforellen- und Lachsbrut in der oberen Schwale ausgesetzt, damit in den nächsten Jahren die Wander-Salmoniden zu den neu angelegten Kiesstrecken im Oberlauf zur Eiablage wandern können. Die Geburtsstätte der kleinen Lachs-Sömmerlinge war das von der „Arge Stör-Bramau“ betriebene und aus der Fischereiabgabe des Landes geförderte Bruthaus des Landessportfischerverband Schleswig-Holstein in Aukrug-Homfeld. Die Lachseier stammen von sechs aus dem Atlantik in die Stör zurückgekehrten und beim elektrischen Laichfischfang gefangenen, vier bis neun Kilogramm schweren Lachsweibchen, von denen im Oktober und November 46.000 Eier abgestreift werden konnten. Diese wurden mit dem Samen der bis zu 97 Zentimeter langen und bis zu 10 Kilogramm schweren 36 Männchen befruchtet. Im LSFV-Bruthaus sind die Brütlinge im Februar 2008 geschlüpft und bis zur Aufzehrung des Dottersacks Mitte April gepflegt worden. Anschließend wurden die Brütlinge in der privaten Aufzuchtanlage von Hartwig Hahn zu Sömmerlingen herangefüttert.

Die ausgesetzten Lachse werden im Frühjahr 2009 oder 2010 über Stör, Elbe und Nordsee zu den Fressgründen im Nordatlantik wandern und nach ein bis drei Jahren im Meer zum Ablaichen in den Heimatfluss zurückkehren. -pm-

 

 

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