Der Saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf (CDU) gab am 4. September bekannt: „Im Saarland wird es keine Bejagung der Kormorane geben.“
08.09.2008
Mörsdorf bezieht damit Stellung zur Diskussion um den Umgang mit dem Kormoran im Saarland: „Aus unserer Sicht ist die Entscheidung anderer Bundesländer für eine Bejagung des Kormorans nicht nachvollziehbar. Wir werden alternative Lösungsmöglichkeiten erproben.“ Hierzu soll beispielsweise die verstärkte Beratung der Angelvereine hinsichtlich einer naturnäheren Gestaltung der Gewässer zählen, um dem Kormoran auf diesem Wege die Jagd zu erschweren. Auch die Wahl geeigneter Termine und Fischgrößen beim Fischbesatz sollen erprobt werden. Mörsdorf, der vor seiner Ministerlaufbahn Landesvorsitzender der Naturschutzverbände NABU und des BUND war, sieht auch in einigen Fachfragen noch Klärungsbedarf: „Die vorliegenden Erkenntnisse reichen für eine flächendeckende Bejagung der Kormorane im Saarland nicht aus.“ Der beim Umweltministerium angesiedelte Arbeitskreis „Fische und Kormoran“ soll sich verstärkt um die Klärung dieser Fragen kümmern. Dem Arbeitskreis gehören außer dem Ministerium für Umwelt sowohl Vertreter des Natur- und Vogelschutzes als auch des Fischereiverbandes Saar an. In einem ersten Schritt wird ein unabhängiger Sachverständiger die tatsächliche Schadenssituation an betroffenen saarländischen Gewässern erheben. Parallel dazu wird an ausgewählten Gewässern eine Untersuchung über die von den Kormoranen tatsächlich aufgenommene Nahrung vorgenommen. Im Hinblick auf die durch den Kormoran besonders gefährdeten Fischarten, wie z.B. die Äsche, sollen weitere Untersuchungen andere mögliche Ursachen für Bestandsrückgänge ausschließen. -pm-