Neuer Nationalpark für Kanada auf Prince Edward Island: Darauf haben sich Anfang Juli 2024 die kanadische Regierung und die First Nations der Provinz verständigt.
Der Pituamkek National Park Reserve liegt an Nordwestküste von Prince Edward Island und soll seltene Dünenlandschaften, alte Primärwälder, besondere Geologie und das kulturelle Erbe der Mi’kmaq-Ureinwohner schützen, die seit über 4.000 Jahren in der Region leben. Der Park wird von der Regierung und den Ureinwohnern in einem vorbildlichen Kooperationsmodell gemeinsam verwaltet.
Ökologisch wertvolle Dünenlandschaften
Pituamkek bedeutet in der Mi’kmaq-Sprache „an der langen Sanddüne“. Der Name ist Programm: Das Schutzgebiet umfasst eine 50 Kilometer lange Inselkette im Golf von Sankt-Lorenz an der Nordwestküste von Prince Edward Island (PEI), Kanadas kleinster Provinz. Der 48. Nationalpark des Landes wird eine Fläche von rund 50 Quadratkilometern mit ihren ökologischen, geologischen und historischen Besonderheiten schützen. Die Dünenlandschaften zählen zu den ökologisch wertvollsten Ostkanadas und beheimaten gefährdete Arten wie Langohrfledermäuse und Regenpfeifer.
Eine geologische Besonderheit des Parks ist der „Iron Rock“, eine einzigartige 240 Millionen Jahre alte vulkanische Gesteinsformation. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden bis zu 4.000 Jahre alte Artefakte gefunden, die die Nutzung der Inseln durch die Mi’kmaq seit Urzeiten belegen.
Zudem spielen die Inseln auch eine wichtige Rolle beim Küstenschutz: Bei extremen Wetterereignissen wie Stürmen oder Hurrikans dienen sie als natürliche Barrieren und schützen damit die Küstengemeinden.
Kanadas Nationalparks decken zusammen über 340.000 Quadratkilometer des Landes ab, was mehr als drei Prozent der Fläche des zweitgrößten Landes der Erde entspricht. Zum Netzwerk von Parks Canada gehören auch zahlreiche Nationalparks, die zum Weltnaturerbe der UNESCO zählen.