Große Forellen lassen ihren Frust an schwächeren Artgenossen aus.
Offensichtlich zeigen auch Fische Emotionen – sie lassen hin und wieder mal so richtig Dampf ab. Der norwegische Biologe Øyvind Øverli von der Universität Oslo beobachtete dieses Verhalten bei Regenbogenforellen.
Øverli setzte Regenbogenforellen zusammen mit schwächeren Artgenossen in ein Becken und beobachtete, wie die Großen die Kleinen schikanierten. Nach einiger Zeit kamen die großen Raufbolde in ein Becken mit noch größeren Artgenossen: Jetzt wurden die vorherigen Raubeine selbst drangsaliert. Wurden die gegängelten Forellen dann wieder zurück zu den kleinsten Forellen gesetzt, bekamen diese ihren aufgestauten Frust mit voller Wucht zu spüren. Das “Radfahrer-Prinzip” – nach oben ducken, nach unten treten – trifft also auch auf Fische zu.
“Wenn ein dominanter Fisch einen untergeordneten drangsaliert, lässt der Stress bei dem dominanten Tier rasch nach, bleibt bei dem untergeordneten jedoch auf hohem Niveau”, meinte der norwegische Forscher vor der “Society for Experimental Biology” in Edinburgh.
Wenn Forellen eine Niederlage einstecken müssen und nicht die Gelegenheit bekommen, sich bei schwächeren Fischen abzureagieren, steigt der Gehalt von Stress-Hormonen in ihrem Blut. Vergleichbare Reaktionen finden sich auch bei Affen und Menschen, erläuterte der Biologe den Fachleuten.
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