Der Landerfischereiverband Bayern hat eine neue Broschüre zum Huchen, dem Fisch des Jahres 2015, erstellt.
Die Studie beleuchtet Lebensweise und Lebensraum des großen Jägers in Deutschland, Österreich und Slowenien. Zu den Autoren gehören die Experten Michael von Siemens, Clemens Ratschan und Sebastian Hanfland. Ein Kapitel widmet sich speziell dem fischereilichen Management. Die Broschüre hat einen Umfang von 84 Seiten. Der Huchen ist der Fisch des Jahres und der größte heimische Fisch aus der Lachsfamilie – Natürliche Bestände sind stark bedroht
Obwohl der Fisch des Jahres 2015 an der Spitze der Nahrungskette unserer Flussfischarten steht und bis zu 1,50 Meter groß wird, ist er weitgehend unbekannt. Er ernährt sich von kleineren Fischen wie Barbe und Nase.
Ohne Besatz längst ausgestorben
Mit einer neuen Broschüre macht der Landesfischereiverband Bayern auf die Situation des Huchens aufmerksam. Das Heft liefert wertvolle Erkenntnisse über die Lebensweise des Jägers, seinen Lebensraum und seine Gefährdung. Sie steht zum Herunterladen bereit und kann gegen Porto gedruckt über den LFV bezogen werden. Senden sie einfach eine kurze Nachricht an poststelle@lfvbayern.de.
Durch den Gewässerverbau ist der Huchen in seinem Bestand bedroht. Ohne die Arbeit der Fischereivereine wäre er auch bei uns vermutlich schon längst ausgestorben. Die Vereine besetzen Jungfische und verbessern lokal den Lebensraum des Fischs. Zum Aufbau selbst reproduzierender Bestände ist es aber zwingend notwendig, die letzten natürlichen Gewässerabschnitte zu erhalten und den verloren gegangenen Lebensraum wiederzugewinnen.
Öffentlichkeit sensibilisieren
In Deutschland kommt der Huchen nur im Einzugsgebiet der Donau vor – er wird deshalb auch „Donaulachs“ genannt. Um auf das Schicksal dieses bedeutenden Fischs hinzuweisen, hat der Landesfischereiverband Bayern eine Broschüre erstellt. „Wir müssen die Öffentlichkeit für die Lebensweise des Huchens, seinen Lebensraum und seine Gefährdung sensibilisieren. Die Zerstörung unserer Gewässer als Lebensraum für Fische muss aufhören“, so Professor Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern.
Praktisch alle Flussfischarten in Bayern sind gefährdet. Beim Huchen zeigt sich die ganze Misere. Kleinfischarten werden selten und er findet nicht mehr genug Nahrung. Außerdem gibt es kaum noch geeignete Plätze zur Fortpflanzung.
Der Huchen auf einen Blick:
- Der Huchen kann über 25 Kilo schwer werden und erreicht eine Körperlänge von bis zu 1,50 Meter. Typische Beute des Räubers sind Nasen und Barben.
- Er liebt schnellfließende, kühle und sauerstoffreiche Gewässer mit kiesigem Grund, den er für die Eiablage benötigt. In stauregulierten Flussstrecken verschlammt oft der Boden, Laichplätze fehlen.
- Die Eier werden im März und April vom Weibchen in selbst geschlagenen Laichgruben abgelegt.
- Meist laichen erst Tiere ab 80 Zentimetern Länge, 2014 setzte Bayern das Schonmaß auf über 90 Zentimeter.
- Der Huchen wandert zum Laichen bis über 100 km flussaufwärts. Der Weg ist durch Wasserkraftwerke und Querverbauungen versperrt.
Info: www.lfvbayern.de
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