Nach einer neuen Studie ist die “frische” Seeluft an der Küste besonders stark mit Abgasen belastet.
28.02.2008
Die vom Verein “Aktionskonferenz Nordsee” (AKN) Anfang Februar in Hamburg vorgestellte Studie zeigt “erschreckend hohe” Emissionen durch den Schiffsverkehr. Demnach bliesen Schiffe in Nord- und Ostsee im Jahr 2005 mehr als 47.000 Tonnen Schwefeloxide in die Luft, dazu 138.000 Tonnen Stickoxide und 3.265 Tonnen Feinstaub.
Ursache dafür sind schlechte Treibstoffe und technische Standards an Bord. Nach Auskunft der AKN-Sprecherin Nadja Ziebarth müsste der aktuelle Schiffstreibstoff Schweröl an Land wie Sondermüll behandelt werden. Das Gutachten wurde von der “Gesellschaft für angewandten Umweltschutz und Sicherheit im Seeverkehr mbh” in Bremen erstellt. Der Seeverkehr von und zu den 18 wichtigsten Häfen Deutschlands wurde erfasst, darunter Hamburg, Bremerhaven, Lübeck-Travemünde und Rostock. Erstmalig wurden die Schiffsemissionen während unterschiedlicher Fahrtzustände erfasst. Demnach entstand etwa ein Drittel der gesamten Emissionen während der Liegezeit im Hafen, denn dann laufen die Schiffsdiesel zur Stromerzeugung weiter. Nach der AKN entfallen von den gesamten Schwefelemissionen durch Straßenverkehr und Schifffahrt 92 Prozent auf den Schiffsverkehr. Der Grenzwert für den Schwefelanteil im Treibstoff liegt an Nord- und Ostsee bei 1,5 Prozent. Die Umweltschützer fordern dessen Absenkung bis 2010 auf 1 Prozent und bis 2015 auf 0,5 Prozent weltweit. -dk-