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Gemeinsam gegen den Kormoran

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Der Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, Till Backhaus, befürwortet ein gesamteuropäisches Kormoran-Management.

11.11.2008

„Da der Kormoran im gesamten West- und Mitteleuropa verbreitet ist, würde ein gesamteuropäischer Kormoran-Managementplan eine essentielle Grundvoraussetzung für eine Steuerung des Bestandes darstellen,“ erklärte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus anlässlich der Konferenz „Kormorane im Spannungsfeld von Fischerei und Artenschutz – Regionale oder europäische Lösungen?“ in Brüssel (Belgien). In dieser Frage sieht er dringenden Handlungsbedarf der EU. Deshalb lud der Minister gemeinsam mit dem Ausschuss der Regionen zu dieser Fachkonferenz ein. „Der Kormoran ist der europäische Wasservogel, der durch seine Ausbreitung in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat“, sagte Backhaus. In seinem gesamten Verbreitungsgebiet werde er als einer der größten Konkurrenten der Fischerei angesehen. Daher werde mit diversen Methoden bis hin zur Tötung versucht, den Kormoranen von bestimmten Nahrungsgründen fernzuhalten, seine Reproduktion einzuschränken sowie seine Brut- und Rastbestände zu reduzieren. Dies sei bisher jedoch mit geringem Erfolg geschehen. 2007 lag die Zahl der Brutpaare in Mecklenburg-Vorpommern bei etwa 12.400 und damit um etwa 400 Brutpaare höher als im Vorjahr. Der Bestand im ganzen Bundesgebiet lag 2006 bei ca. 23.300 Brutpaaren. Trotz leichter Schwankungen ist hier ein leichter Trend der weiteren Zunahme zu erkennen. „Zwar verfügen sieben der zehn Bundesländer entlang der Elbe über Verordnungen zur Abwehr erheblicher fischereiwirtschaftlicher Schäden durch Kormorane, jedoch bieten diese keine geeignete Basis für eine abgestimmte Bewirtschaftung der Population“, so Dr. Backhaus. „Für die Zukunft müssen wir jedoch zu einem europaweit einheitlichen und wissenschaftlich begleiteten Kormoranmanagement kommen“, sagte der Minister. Damit könne den komplizierten Ansprüchen von großräumig und in Kolonien lebenden Tieren weitestgehend Rechnung getragen und die Gewähr dafür gegeben werden, dass solche überregionalen Populationen nicht in einen kritischen Zustand geraten. Der Minister regte deshalb folgende Maßnahmen auf europäischer Ebene an:

  • Erarbeitung europaweit einheitlicher fachlicher Vorgaben für ein wissenschaftlich begleitetes Kormoranmanagement
  • Aufnahme des Kormorans in Anhang II der Vogelschutzrichtlinie als Voraussetzung für ein jagdrechtlich basiertes und europaweit abgestimmtes Management des Kormorans
  • Entwicklung und Förderung kormorangerechter Technologien in der Fischerei

-pm-

 

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