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Frankreich: Kein Fisch aus der Rhone

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Die Folgen des leichtfertigen Umgangs mit Schadstoffen haben nun auch die Touristenregion Rhone-Tal erreicht.

13.09.2007

Frankreich hat mit massiven Umweltproblemen zu kämpfen. Bis auf Weiteres ist Fisch aus der Rhone von den Speisekarten gestrichen. Die Behörden haben das Essverbot für Rhone-Fisch auf einen Flussabschnitt von 300 Kilometern ausgeweitet. Nach Laboranalysen haben die Fische über Jahrzehnte hinweg hochgiftige Schadstoffe (PCB) angereichert. Die Chlorverbindungen werden von den Vereinten Nationen den zwölf gefährlichsten Schadstoffgruppen zugerechnet. Vom Menschen aufgenommen, können sie zu Fruchtbarkeitsstörungen, Entwicklungsstörungen und Krebs führen.

Katastrophe für Angler

Die Schadstoffe wurden von der Industrie in früheren Zeiten legal in die Rhone geleitet. Die Fische nahmen sie auf, lagerten sie im Fettgewebe ein und gaben sie über die Nahrungskette weiter. So wird der Vergiftungsgrad weiter erhöht, auch wenn das Wasser inzwischen sauberer geworden ist. Geschätzt wird, dass der PCB-Wert in einigen Fischen sieben mal höher liegt als der Höchstwert der Weltgesundheitsorganisation es zulässt. Nachdem mehrere Umweltverbände Klage eingereicht haben, gab die Region Rhone-Alpes nun Untersuchungen bei Umweltämtern und der französischen Agentur für Lebensmittelhygiene in Auftrag. Der Fischgenuss wurde verboten. Eine Katastrophe für viele Angler. Seit vergangenem Jahr hat der Anglerverband mehr als 10 Prozent seiner Mitglieder verloren. Wasserverschmutzung mit PCB ist in Frankreich kein Einzelfall. Auch in der Loire, der Mosel und der Seine wurde PCB gefunden. Dass Fische wieder bedenkenlos verzehrt werden können, kann nach Meinungen von Fachleuten 50 oder sogar 100 Jahre dauern. -dk-

 

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