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Fischtreppen-Projekt im Ruhrgebiet

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Knapp fünf Meter Höhenunterschied wird die geplante Fischtreppe am Hengsteysee überwinden.

30.03.2006

Die Baukosten werden mit einer Million Euro veranschlagt. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt trotz knapper Kassen. Es wird ein „Mordsbauwerk“, meint Hermann Knotte, Abteilungsleiter Regionalbereich Mitte des Ruhrverbandes. Die enorme Fischtreppe wird vom größten Wasserversorger des Ruhrgebietes in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Umweltamt am Hengstey-See direkt neben dem dortigen Kraftwerk errichtet. Die Planungen sind bereits abgeschlossen. Der Baubeginn ist – wenn es die Wasserstände zulassen – für den Sommer 2006 vorgesehen. Die Netto-Bauzeit wird ein Jahr betragen. 570 Liter Wasser pro Sekunde sollen die Fischtreppe hinunterfließen. Das Fischaufstiegsbauwerk wird nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den USA und Kanada errichtet. Das betrifft vor allem die so genannte Lockströmung: Gerade an Kraftwerken sei die Strömung so gewaltig, dass die Fische irritiert würden. Deshalb werde ein Ruhe-Bereich eingerichtet und von dort wiederum würden die Fische dann zur Strömung des Fischaufstieges gelockt.

Zielart Barbe

Die Fertigstellung ist ein wichtiger Baustein im Rahmen des Wanderfischprogramms NRW. Wandernde Fischarten können dann die Ruhrstaustufen Stiftsmühle, Harkort-, und Hengsteysee überwinden, um in die Sauerländer Ruhrzuflüsse Volme und Lenne zu gelangen. Zielart bei den Fischen, so erläuterte Ruhrverbandsprojektleiter Andreas Schiffmann, seien vor allem die Barben. Der Ruhrverband gehört zu den größten Wasserversorgern im Ruhrgebiet samt Umland und steht unter Aufsicht des Umweltministeriums. Der Verband stellt die Wasserversorgung von über fünf Millionen Menschen sicher. Hierzu betreibt der Ruhrverband rund 900 wasserwirtschaftliche Anlagen. Dazu gehören Talsperren des Sauerlandes, Kläranlagen oder Stauseen. -vdb-

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