Das Lübecker Foodtech-Unternehmen „Bluu Seafood“ ist das erste Unternehmen Europas, das sich auf die Herstellung von Fischprodukten aus Zellkulturen spezialisiert hat.
So soll die schnell wachsende Weltbevölkerung zukünftig tier- und umweltschonend mit tierischem Einweiß versorgt werden.
Im August wurden bereits die ersten Fischstäbchen und Fischbällchen produziert, die als Hauptbestandteil kultivierte Fischzellen enthalten und mit pflanzlichen Proteinen angereichert wurden, um dem gewohnten Kochverhalten und Mundgefühl möglichst nahe zu kommen. Die Produkte haben Marktreife erreicht und gehen nun in die Genehmigungsverfahren. Bluu Seafood rechnet mit einer ersten Zulassung und Markteinführung in Singapur bis Ende 2023. Darüber hinaus wird das Lübecker Unternehmen die Zulassung in den USA, in Großbritannien und in der EU beantragen.
Filets und Sushi in der Planung
Neben Fischstäbchen und Fischbällchen entwickelt Bluu Seafood bereits erste Prototypen komplexerer Produkte wie Fischfilets und Sashimi. Die Produkte des Unternehmens basieren auf gentechnikfreien Forellen‐ und Lachszelllinien. Zum Einsatz kommen Wachstumsmedien ohne tierisches Serum.
Bluu Seafood verbindet Zell‐ und Lebensmitteltechnologie, um künftig eine Vielfalt an Fischprodukten direkt aus tierischen Zellen zu züchten, ohne Probleme mit dem Tierwohl zu bekommen, und mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck als die konventionelle Fischerei.
Schonung der Fischbestände
„Die konventionelle Nahrungsmittelproduktion aus Fisch und Meeresfrüchten hat mehr als 90 Prozent der essbaren Fischbestände an den Rand der Überfischung gebracht und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die marinen Ökosysteme dar. Mit Bluu Seafood können wir einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit tierischem Eiweiß leisten, der einen ressourcenschonenden Umgang mit unseren Meeren erlaubt und so hoffentlich auch die Biodiversität in diesem für uns alle wichtigen Lebensraum fördert“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Dr. Sebastian Rakers.
-Pressemitteilung Bluu Seafood-