Der Januar 2024 war kein guter Angelmonat. Am kleinen See gab es mehrfach eine Eisdecke, aber tragfähig war sie nie. So kam es, dass die Angelruten im Keller bleiben mussten.
Der Februar begann jedoch mit milderen Temperaturen, so dass dem ersten Angeltag des Jahres nichts im Wege stand. Für diesen Tag wählte ich einen kleinen See mit sehr klarem Wasser, wie man es des Öfteren zu Jahresbeginn vorfindet. Ein Maiskorn bot ich an und die alte Teleskoprute war mit der genauso betagten Mitchell 300 bestückt. Eine frühe Schleie überraschte mich und wurde wieder sorgsam freigelassen. Sie lag deutlich unter dem Mindestmaß. Ich hätte ihr in jedem Fall die Freiheit geschenkt, denn sie war mein erster Fang der noch jungen Saison. Ein alljährliches Gelübde, seit langer Zeit.
Vor Jahren wäre ich beinahe in arge Gewissensnöte geraten. Wir waren, wie so oft, zur dänischen Insel Langeland gereist. Mitte April war es und am heimischen Wasser war ich noch nicht gewesen. Deshalb war die Meerforelle mein erster Saisonfang. Sie lag knapp unter dem Mindestmaß. Vielleicht auch besser so. Die Gefahr, dass ich mein Gelübde gebrochen hätte, die war sehr real…
