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Erbgut des Raubwelses entschlüsselt

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Sie werden auch in Deutschland gezüchtet: Afrikanische Raubwelse in der Fischzucht Wenzel in Mecklenburg-Vorpommern. Bild: Wenzel/Nutrition & Food GmbH
Sie werden auch in Deutschland gezüchtet: Afrikanische Raubwelse in der Fischzucht Wenzel in Mecklenburg-Vorpommern. Bild: Wenzel/Nutrition & Food GmbH

Forscher des Instituts für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf haben in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern das Genom des Afrikanischen Raubwelses (Clarias gariepinus) entschlüsselt, der auch in Mecklenburg-Vorpommern als Speisefisch gezüchtet wird.

Die Studie (Nguinkal JA et al., Sci Data 11, 2024), die kürzlich in der Fachzeitschrift Scientific Data veröffentlicht wurde, stellt einen Meilenstein für die genetische Forschung an dem Tier und die Haltung in Aquakulturen dar.

Wichtige Art für die Fischproduktion

Der Afrikanische Raubwels ist eine der wichtigen Arten in der weltweiten Fischproduktion. Aufgrund seiner schnellen Wachstumsrate und seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen und seiner Resistenz gegen Krankheiten ist er in der Aquakultur weit verbreitet. Trotz seiner Bedeutung war das Genom dieser Art bisher nur teilweise entschlüsselt. Mit Hilfe modernster Sequenziertechnologien ist es nun gelungen, das Erbgut vollständig zu analysieren. Das Genom des Afrikanischen Raubwelses umfasst etwa 969,62 Millionen Basenpaare und sein diploider Chromosomensatz besteht aus 56 Chromosomen.

Die Arbeitsgruppe Fischgenetik am FBN hat das Genom für den Afrikanischen Raubwels vollständig sequenziert. Bild: Tom Goldammer/FBN
Die Arbeitsgruppe Fischgenetik am FBN hat das Genom für den Afrikanischen Raubwels vollständig sequenziert. Bild: Tom Goldammer/FBN

Werkzeug für weitere Forschung

„Die Genomentschlüsselung ermöglicht uns nicht nur die Züchtung und Haltung des Afrikanischen Raubwelses in der Aquakulturweiter zu verbessern, sondern liefert auch wertvolle Einblicke in die Evolutionsbiologie von Fischen, so Prof. Dr. Tom Goldammer, Leiter der Arbeitsgruppe Fischgenetik am FBN. „Mit unserer Forschung haben wir einen großen Schritt zur weiteren Erforschung dieser faszinierenden Spezies gemacht. Die Daten sind ein wertvolles Werkzeug für zukünftige Studien und werden der wissenschaftlichen Gemeinschaft weltweit zur Verfügung gestellt“, so Goldammer weiter.

Projekt stärkt Welszucht in Mecklenburg-Vorpommern

Der Afrikanische Raubwels ist besonders anpassungsfähig und hat neben der Kiemenatmung auch die Fähigkeit entwickelt, Sauerstoff aus der Luft zu nutzen. Die 50 Gene, die diesen Mechanismus steuern, sind nun identifiziert, was die Evolutionsforschung weiter voranbringen kann und spannende Forschungsansätze zu dieser physiologischen Besonderheit ermöglicht. Nach dem Referenzgenom für den Zander (Nguinkal et al., Genes (Basel) 10, 2019) hat das FBN mit dem Afrikanischen Wels jetzt für eine weitere wirtschaftlich relevante Aquakulturfischart die Grundvoraussetzung für moderne Zuchtansätze dieser Art geschaffen.

In Deutschland produziert beispielsweise die Nutrition & Food GmbH in Mecklenburg-Vorpommern jährlich rund 500 Tonnen dieser Fischart für Großküchen, Krankenhäuser, Schulen und Restaurants. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zukünftig dazu beitragen, das Tierwohl in der Fischhaltung des Afrikanischen Welses zu verbessern und Emissionen in der Produktion zu reduzieren.

-Pressemitteilung Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)-

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