Angel auf das was beißt !
Letztes Wochenende war ich mal wieder am Wasser, einem wunderschönen Baggersee wie er typischer für meine Heimat nicht sein könnte. Ausnahmsweise mal ohne Plan was eher selten vorkommt. Da ich den See noch nicht befischt hatte, habe ich mein Tackle sehr breitgefächert aufgestellt. Nur zur Info, dabei hatte ich eine Spinnrute eine Matchrute und einen Karpfenstock. Also unterschiedlicher geht glaub ich gar nicht mehr, jetzt ist es an unseren „Baggerlöchern“ aber so das der Fischbestand von See zu See so stark schwankt das man sich an jedem wieder neu orientieren muss, in dem einen See besteht ein besonders guter Karpfenbestand in dem nächsten gibt es kaum Karpfen, dafür sind die Hechte in guten Stückzahlen vorhanden. Also hieß es erst mal die Lage abchecken und schauen was geht. Mein Glück war das mein Kumpel Marvin schon seit drei Tagen am See auf Karpfen ansaß und ein Boot inklusive Echolot dabei hatte. Da Marvin in seiner Session noch nicht einen Fisch hatte mussten sich die Karpfen ganz hinten anstellen. Also fuhr ich erst mal mit dem Boot die Kanten ab und versuchte mein Glück mit der Spinnrute. Plötzlich bekam ich einen Anruf, Marvin bat mich mit dem Boot etwas weiter zufahren da er an dieser Stelle wohl noch eine Montage liegen hatte, also weg da vom Platz die Rute mit dem Gummifisch dafür einzuholen war ich zu faul 😉 nach 50-75m fahrt wird mir die Rute fast aus der Hand gerissen, und ein guter 90er Hecht hängt am band und lässt sich nach kurzem Drill landen. Etwas Glück muss ja auch mal sein! Hecht läuft dachte ich. Falsch gedacht trotz weiteren Stunden auf dem Wasser ging nichts mehr. Gut dann fahren wir zurück und versuchen es mit der Matchrute mal schauen was der See an Weißfisch her gibt. Gesagt getan etwas Futter auf den Platz ein paar Maden hinterher und schon wippte meine Pose zum Takt der Wellen. Kurze Zeit später tauchte der Waggler auch schon ab und ich konnte ein schönes Rotauge von gut 30 cm über den Kescher ziehen. Geil dachte ich mir, als Allrounder kann ich mich auch sehr gut an solchen Fischen erfreuen zumal die Rotaugen in dieser Größe an dem leichten Gerät richtig Spaß machen. Immer noch den Hecht im Hinterkopf kam mir die Idee es mit Köderfisch zu versuchen, na wer weiß was kommt ? Genau Karpfenrute mit Stahl ausgestattet und dem Köderfisch mit ein bisschen Styropor zum Auftrieb verholfen. Der Köderfisch ein ca. 20 cm großes Rotauge landete direkt an der Kante und schwebte etwa 1 m über dem Grund. Wie beim Karpfenangeln abgelegt auf einem Bissanzeiger mit eingeschalteten Freilauf, jedoch ließ ich die Schnur ganz schlaff und spannte sie nicht damit der Hecht nicht sofort gegen den Freilauf ziehen muss. Und es dauerte nicht lang da schrie mich mein Delkim an. Biss ! Wieder ein schöner Ü90 Fisch und der machte an der weichen Karpfenrute richtig Dampf. Wenn ich an solche Situationen denke bin ich heilfroh mich nicht auf eine Fischart eingeschossen zuhaben wie viele meiner Kollegen. Was für ein Spaß entgeht dem Karpfenspezi wenn er im Winter sein Gerät einmottet und ich den Hechten nachstelle oder auch mal Forellen fische. Oder wenn ich Zander fange mit Köderfisch obwohl es eigentlich ein Aal werden sollte diese Erlebnisse will ich einfach nicht missen. Klar hat Marvin seinen Karpfen in der folgenden Nacht auch noch bekommen und dazu einen wirklich guten. Aber trotzdem reizte ihn nicht mal mein Erfolgserlebnis mit den Hechten ich werde sie wohl nie verstehen, diese auf eine Art eingeschossenen Angler. Ich bin wohl Allrounder durch und durch aber gut jedem das seine und für alle anderen, vielleicht nehmt ihr das nächste mal auch mehr als einen Zielfisch Zeit gleich ins Visier.
In diesem Sinne,
Petri Heil
Euer Timgu