Vor 25 Jahren ist das Projekt gestartet – heute stellt es ein international herausragendes Geoarchiv dar, das uns über Klima, Umwelt, Vulkanismus und Menschheitsentwicklung der Vergangenheit informiert: das ELSA-Projekt am Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).
Das Projekt ELSA wurde 1999 von Prof. Dr. Frank Sirocko mit dem Ziel initiiert, die Sedimente der Eifeler Maarseen und Trockenmaare als Geoarchiv zu erschließen. Heute können wir damit weit in die Vergangenheit blicken. „Die Sedimente der Eifel-Maare bilden mit ihren Schichten die Ereignisse der vergangenen 130.000 Jahre ab und zwar für jedes einzelne Jahr“, erklärt Frank Sirocko. Daran lässt sich etwa zeigen, wie und in welchem Tempo die Warmzeiten der Vergangenheit zu Ende gingen – im Falle der letzten Warmzeit nämlich innerhalb von wenigen Jahren.
68 Eifel-Maare untersucht
Als ELSA – das Eifel Laminated Sediment Archive – an den Start ging, waren nur drei der heute noch vorhandenen offenen Maarseen im Vulkanfeld der Westeifel bereits durch Bohrungen erschlossen. Die älteren, bereits verfüllten Maarseen waren vor 25 Jahren noch überhaupt nicht mit Forschungsbohrungen untersucht worden. „Mittlerweile sind in den 68 Maarstrukturen der Eifel 55 Bohrungen erfolgt, teilweise bis in 150 Meter Tiefe“, sagt Frank Sirocko. In der 25-jährigen Geschichte haben die Verantwortlichen zahlreiche hochrangige Publikationen über die Forschungsergebnisse veröffentlicht, alle Daten sind über die Internetseite https://elsa-project.de/ für die Öffentlichkeit zugänglich.
Analysen von alter DNA
Insbesondere die Entwicklung des Vulkanismus und der Vegetation kann an den Sedimenten der Bohrkerne abgelesen werden. Dabei ist es möglich, jedes einzelne Jahr einer Sedimentschicht zu zählen – eine einzigartige Qualität der ELSA-Sedimente. Pollen, die sich darin finden, geben zum Beispiel Aufschluss über die Vegetation, zentimeterdicke Schichten von Vulkanasche zeugen von den Vulkanausbrüchen in der Eifel. Anhand der Sedimente von nur fünf Maaren können die vergangenen 130.000 Jahre kontinuierlich abgebildet werden.