Der Deutsche Anglerverband und die Naturfreunde e.V. kürten das brandenburgische Fließgewässer zur Flusslandschaft des Jahres.
Der Festakt fand am 22. März 2004, dem Internationalen Tag des Wassers, in Fürstenberg statt. Schirmherr ist Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler.
Die Havel ist nach der sächsischen Gottleuba (2000/2001) und der bayrischen Ilz (2002/2003) erst der dritte Fluss, der auf diese Weise in den Blickpunkt der deutschen Öffentlichkeit rückt.
Natur-Paradies und Wasserstraße
Die Geschichte Brandenburgs vor allem auch die wirtschaftliche Entwicklung Berlins sind eng mit der Havel verknüpft. Seit dem Mittelalter brachte sie als günstiger Wasserweg Handel Gewerbe und Fischerei in der ganzen Region zur Blüte.
Die Havel wartet aber trotzdem mit einer einzigartigen Natur auf: Ausgedehnte Feuchtgebiete und Auen von internationalem Naturschutz-Rang säumen die Ufer des märkischen Flusses. Seltene Tierarten wie Großtrappe und Meerneunauge kommen in diesem Flussgebiet vor.
Havel in Gefahr
Aber die Idylle ist bedroht: Als Bundeswasserstraße soll sie für große Conainer-Schiffe ausgebaut werden. Dadurch besteht die Gefahr, dass das naturbelassene Gewässer zu einem Industrie-Fluss mutiert. Die Attraktivität als Tourismus-Magnet und Angler-Paradies ginge so verloren. Die Ausrufung zur „Flusslandschaft des Jahres 2004/2005“ soll auf diese Missstände aufmerksam machen.
Der DAV hat die Vision, dass künftig wieder Lachse und Störe in der Havel schwimmen werden. Birthler teilt diese Hoffnung: „Ich bin optimistisch, dass spätestens in 20 Jahren die Störe den Schiffen in Richtung Berlin hinterher ziehen, so wie noch vor 100 Jahren.“
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