Schöne Landschaft, aber: Hier ist gut zu sehen, wie hoch das Wasser bei Vollstau steht. Bil: M. Fuhrmann |
-
Anschrift:
Bevertalsperre
-
Ansprechpartner:
Angelsport Möller
Märkische Str. 40, 42281 Wuppertal
Telefon: 0202/553688
Internet: www.angelsportmoeller.de -
Von M. Fuhrmann
-
Obwohl die Fische am Vortag erst recht spät aktiv wurden, trafen wir uns bei der ersten Dämmerung am Wasser. Frank und Thomas waren wieder mit von der Partie und Steffen wollte später zu uns stoßen. Dass die Fischerei an der Bevertalsperre bei klarem Wasser und vom Ufer aus nicht einfach werden würde, stand schon von Anfang an fest. Weil wir an der Wuppertalsperre die meisten Kontakte im tieferen Wasser hatten, wollten wir uns zunächst auch an der Bevertalsperre darauf konzentrieren. Außerdem hatte ich ja noch eine Verabredung mit einem halbstarken Hecht bei der „Zornigen Ameise“.
Als ersten Platz wählten wir den Auslaufbereich direkt an der Staumauer, den tiefsten Bereich des Sees. Am steilen Ufer liegt zahlreiches Schiefergeröll, was den Platz recht hängerträchtig macht. Insbesondere im Winter dürfte dort aber einer der besten Plätze liegen. Außer Weißfischen steht den Räubern noch ein guter Maränenbestand zur Verfügung. Da ist es nicht verwunderlich, dass regelmäßig Hechte über 120 Zentimetern gefangen werden. Totfunde sollen sogar die 140 Zentimeter überschritten haben. Das alles erzählten mir meine Begleiter, als wir Wurf für Wurf die Kante abfischten.
Leider hielten sich die Hechte zurück, und so wechselten wir wieder auf die kleineren Köder. Prompt fing Thomas unseren ersten Bevertalsperren-Barsch. Ganz im Gegensatz zu den Hechten bekam ich bald ordentlich Hunger, und so freuten wir uns, als endlich der Imbiss direkt am Angelplatz öffnete.
» … regelmäßig werden Hechte über 120 Zentimetern gefangen … «
Ein guter Kaffee und ein kleiner Snack sorgten für innere Ruhe und Kraft. Ich berichtete natürlich meinen Begleitern von meiner Hechtbeobachtung am Anreisetag. Natürlich wollten wir einen Versuch wagen. Vorsichtig schlichen wir mit den Ruten „bewaffnet“ den Hang hinunter. Und welche Freude, der Hecht war noch da. Ruhig stand er im flachen Wasser. Ich montierte einen Acht-Zentimeter-Shad und überwarf den Fisch weit. In zwei bis drei Metern Abstand zog ich mit Zupfbewegungen den Köder verführerisch vor seiner Nase entlang. Tatsächlich: Er bewegte sich in Richtung Köder und folgte ihm langsam. Weil etwas Kraut am Grund war, konnte ich ihn nicht zum Grund durchsacken lassen. Kurz vor dem Ufer drehte der zirka 70 Zentimeter lange Fisch aber ab und verschwand gelangweilt im tiefen Wasser. „So ein Mist, den hätte ich fast gehabt“, ärgerte ich mich ein wenig.
Immer weiter ging es am Ufer entlang, das deutlich flacher ausfiel. Der nächste interessante Bereich war die Steganlage des örtlichen Segelvereins. Statt der erhofften Barsche gab es aber nur astreine Hänger in den Abspannseilen. Der See wurde mit jedem Meter flacher, und so beschlossen wir erneut, den Platz zu wechseln. Vorher kehrten wir aber noch in der „Zornigen Ameise“ ein und stärkten uns.
Steffen stieß inzwischen auch wieder zu uns, ihm gelang aber genauso wenig der Durchbruch. An seine Köder verirrten sich auch nur kleine Barsche. So beschlossen wir, den Abend an der Staumauer ausklingen zu lassen. Auf dem Rückweg machten wir noch ein paar Würfe am Damm des Vorstaubeckens und kehrten zum morgendlichen Treffpunkt zurück. Ich studierte die Informationstafeln, und zusammen mit der Internetrecherche ergaben sich noch ein paar Fakten. Die Talsperre wurde 1938 fertig gestellt. Davor gab es schon eine Talsperre, von der noch Teile der alten Mauer erhalten sind. Diese ist insbesondere für Bootsangler ein Hotspot. Die jährlichen Wasserstandsschwankungen verlaufen ähnlich wie an der Wuppertalsperre, aber sie reichen nicht ganz so weit in den Oberlauf. Gern hätte ich mal mit dem Boot auf dem See eine Runde mit Castaic-Ködern geschleppt, leider bot sich aber keine Gelegenheit.
Bis auf ein paar kleine Barsche, ein paar unlösbare Hänger und einen schönen Sonnenuntergang passierte aber nicht mehr viel, und so ging es abgekämpft, aber nicht niedergeschlagen ins Quartier. So ist das nun mal: Nicht jeder Tag ist Fangtag.
Kurz & knapp
Fangaussichten: Auch wenn unser Tagesausflug nicht sehr erfolgreich war, gehe ich davon aus, dass an der Bevertalsperre sehr erfolgreich geangelt werden kann. Eine größere Ausdauer
ist sicher notwendig.Schwierigkeitsgrad: Aufgrund des klaren Wassers recht hoch.
Naturerlebnis: Es gibt viele idyllische Buchten, aber auch wesentlich mehr Segelboote als auf der Wuppertalsperre.
Empfohlene Methode für einen Kurzbesuch: Aktives Spinnfischen vom Ufer, ruhig mit großen Ködern. Wenn möglich Schleppangeln vom Boot.
Gewässer-Check
Mindestmaße/Schonzeiten: Hecht 55/15.2.-30.4., Aal 50/-, Zander 50/1.4.-31.5., alle Forellenarten 50 cm, weitere spezielle gesetzliche Bestimmungen von Nordrhein-Westfalen zu Schonzeiten und Mindestmaßen.
Lizenzen: Tageskarte 10 € und 3 € Pfand für die Fangliste.
Bestimmungen: Es darf mit 2 Ruten, aber nur einer Raubfischrute geangelt werden. Fangbegrenzung: nur einen Hecht oder Zander pro Tag. In den Monaten Juni bis September darf am jeweilig ersten und dritten Samstag bis 24 Uhr geangelt werden, sonst nur eine Stunde vor Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang. Das Betreten von Stein schüttungen oder sonstigen künstlichen Befestigungen ist verboten. Für die Vorsperren sind Extrakarten erforderlich. Laichschutzgebiete dürfen vom 16.3.- 30.6. nicht beangelt werden, einen Lageplan dazu erhält man mit der Angelkarte. Bootsangeln ist nur mit zugelassenem Boot und im Beisein eines Jahreskarteninhabers erlaubt. Setzkescher dürfen nicht verwendet werden.
Informationen: Angelsport Möller, Märkische Str. 40, 42281 Wuppertal, Tel. 0202/553688, www.angelsportmoeller.de, Angelspezi Remscheid, Nordstr. 79, 42853 Remscheid, Tel. 02191/6907969, www.angelspeziremscheid.de, Angelzentrum Hückeswagen, Peterstrasse 72, Tel. 02192/ 933083, Angelstore Schwelm, Mittelstraße 16, 58332 Schwelm. Weitere Ausgabestellen unter www.ig-bever.de.
Unterkunft: Tourismusbüro der Stadt Hückeswagen, Bahnhofsplatz 14, 42499 Hückeswagen, Tel. 02192/88-806, www.hueckeswagen.de oder unter www.bergisches-land.de