Auf Einladung des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern mit seinem Präsidenten Prof. Karl-Heinz Brilowski fand am 23. Juni 2017 eine Gesprächsrunde “Dorsch” in Wismar statt.
Teilnehmer waren die EU-Politiker Werner Kuhn und Ulrike Rodust, die Wissenschaftler Dr. Harry Strehlow und Dr. Christopher Zimmermann, Anglervertreter aus M-V sowie die Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV), Dr. Christel Happach-Kasan.
Der Austausch verlief durchweg auf einer fachlich-sachlichen Ebene. Politiker, Wissenschaftler und Vertreter der Angelfischerei erzielten eine Verständigung über die jeweiligen Positionen. Die Anwesenden waren sich einig, dass der Fang von Dorschen von Land getrennt zu dem Fang von Dorschen auf See betrachtet werden sollte.
Laichschonzeit soll weiterhin gelten
Für Kutterangler befürworten die Angelfischer eine Erhöhung des Mindestmaßes auf 45 cm. Der Schutz der Laichdorsche ist wichtig für den Wiederaufbau des Dorschbestandes in der Ostsee. Deswegen unterstützen die Angelfischer die Festlegung von Laichschonzeiten für Angel- und Erwerbsfischer in den Laichgebieten des Dorsches. In den Laichgebieten (Seegebiete mit einer Tiefe von mehr als 20 Metern) soll die Schonzeit vom 1. Februar – 31. März weiterhin gelten.
Dorsch-Bestände entwickeln sich positiv
Der gute Jahrgang 2016, bester seit 2003, ist ein möglicher Indikator für den Erfolg der Maßnahme. Laut einer Empfehlung des ICES (International Council for the Exploration of the Sea) vom 31. Mai 2017 haben sich die Bestände in der westlichen Ostsee in der jüngsten Vergangenheit wieder positiv entwickelt. Das ICES hat folgerichtig eine leichte Erhöhung der Fangquote vorgeschlagen. an der nachweislichen Verbesserung des Bestandes sollen sowohl Freizeit- als auch Berufsfischer partizipieren. Es geht den Anglern dabei in erster Linie um eine mögliche Lockerung des „bag limits“ bereits für das Jahr 2018.
Lockerung des “bag limits” gefordert
Die Politiker würdigten ausdrücklich das Verantwortungsbewusstsein der Angler und deren Beitrag für den Wiederaufbau der Dorschbestände in der westlichen Ostsee. Im Gegenzug wollen sie sich bei einer positiven Bestandsentwicklung auch für eine Lockerung der geltenden Beschränkungen für Freizeitfischer stark machen.
Auf lange Sicht setzt sich der DAFV bei einer gleichzeitigen Bestandserholung für eine schrittweise Lockerung – bis hin zur einer gänzlichen Abschaffung – des „bag limits“ ein.
-pm-