ANZEIGE

Chance für den Flusskrebs

1979


Bild
Diese Info-Broschüre kann beim Pilotprojekt Edelkrebs NRW angefordert werden.
Europäischer Flusskrebs
Der Europäische Flusskrebs oder Edelkrebs ist bedroht. Bild: H. Groß

Der Fischereiverband Nordrhein-Westfalen startet zusammen mit dem Naturschutz-Bund NABU ein Artenschutz-Projekt.

Das Krebs-Projekt soll den einheimischen Flusskrebs-Arten in NRW neue Überlebenschancen bieten. „Ziel ist es, zunächst durch Befragungen und mit Hilfe ehrenamtlicher Kartierer eine Verbreitungskarte zu erstellen, um überhaupt ein verlässliches Bild über das Vorkommen der Flusskrebse in NRW zu bekommen“, berichtet der Projekt-Leiter Dr. Harald Groß. Hier ist natürlich auch das Engagement der Angler gefragt!

Die einheimischen Arten Edel- und Steinkrebs sind in Nordrhein-Westfalen in ihrem Bestand stark gefährdet. Vom Steinkrebs gibt es sogar nur noch zwei kleine Restvorkommen im Süden des Bundeslandes.

Krebspest aus Amerika

Mit den gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgesetzten Amerikanischen Flusskrebsen wurde die Krebspest in Europa eingeschleppt. Die ansteckende Pilz-Erkrankung führte zu einem Massensterben der früher sehr häufigen einheimischen Krebsarten.

Im Rahmen des Projekts sollen Edel- und Steinkrebs wieder in geeigneten Gewässern angesiedelt werden. Um die Übertragung der Krebspest auf diese jungen Bestände zu verhindern, werden die amerikanischen Krebse gezielt abgefischt. „Wir hoffen, so auch das Risiko einer Übertragung der Krebspest, die das Überleben unserer heimischen Flusskrebse bedroht, zu verringen“, erklärt Groß.

Auch heutzutage werden immer wieder exotische Krebsarten aus dem Zoo-Handel von Aquarianern und Gartenteich-Besitzern in unsere Gewässer ausgesetzt. Die Gefahren durch diese neuen Arten sind noch unabsehbar.

Angler als Überträger

Die Erreger der Krebspest werden vor allem auch durch Fischbesatz, feuchte Angelgeräte, Gummistiefel und Boote von Gewässer zu Gewässer transportiert. An einem Gewässer mit einem Bestand von einheimischen Krebsen sollte deshalb nur gut getrocknetes Gerät verwendet werden.

Wer auf Nummer Sicher gehen will: Eine Desinfektion mit jodhaltigen Desinfektionsmitteln, eine Wärme-Behandlung (30 Stunden über 30 Grad) oder Durchfrieren (Minus 20 Grad über 20 Stunden) tötet die Erreger ab.

Info: Eine bebilderte Informations-Broschüre mit Bestimmungsschlüssel und Meldeformularen zur Flusskrebs-Kartierung können beim „Pilotprojekt Edelkrebs NRW“ angefordert werden: Dr. Harald Groß, Neustraße 7, 53902 Bad Münstereifel, Telefon 02253/960859, E-Mail: astacus@t-online.de, www.edelkrebsprojektnrw.de (großer Download-Bereich!).

-tk-

Link-Tipp: Rätselhafter Krebs bedroht heimische Arten

ANZEIGE
Abo Fisch&Fang