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Broschüre: „Rhein für alle“

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Wie geht es dem Rhein heute? Dies kann die breite Öffentlichkeit jetzt der neuen IKSR-Broschüre „Rhein für alle“ entnehmen.

Die „Internationale Kommission zum Schutz des Rheins“ (IKSR) möchte den Rhein den Bürgerinnen und Bürgern im gesamten internationalen Einzugsgebiet als bedeutende Lebensader für Mensch und Natur nahe bringen. Ziel ist es, auf den Gewässer- und Ressourcenschutz und die erforderliche ökologische Vernetzung für Wanderfische, die für ihren Lebenszyklus intakte Wanderwege zwischen Rhein und Nordsee/Atlantik benötigen und auch auf die große Bedeutung von Auen für Hoch- und Niedrigwasser, aufmerksam zu machen. Die IKSR stellt ihr Informationsmaterial auch Besucherzentren, die sich an Fischpässen oder in Naturschutzgebieten befinden, zur Verfügung und bietet an, die Vernetzung der Zentren zu unterstützen.

Die IKSR hat sich in ihrer diesjährigen Plenarsitzung am 21. und 22. Juni 2017 in Karlsruhe unter anderem mit der weiteren Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit des Rheins und seiner Nebenflüsse für Fische, der Vernetzung von Besucherzentren im Rheineinzugsgebiet, dem biologischen Untersuchungsprogramm Rhein 2018, der Rheinstoffliste 2017 und dem Thema Niedrigwasser befasst.

Durchgängigkeit von Staustufen

Die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit – insbesondere an den Oberrheinstaustufen Rhinau, Marckolsheim und Vogelgrün – bleibt ein wichtiges Thema in der IKSR. Für Vogelgrün werden zurzeit zwei Lösungsmöglichkeiten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht: eine bereits als machbar eingestufte Lösung sieht die Überführung der Fische über die gesamte Anlage vor, die zweite, deren Machbarkeit für Fische noch untersucht werden muss, plant eine Untertunnelung des Schleusenbereichs. Ferner wird in den Gremien der IKSR die notwendige Verbesserung des Fischschutzes an Wasserkraftanlagen bei der Fischwanderung stromabwärts diskutiert. Dazu hat am 6./7. Oktober 2016 in Roermond (NL) ein internationaler Workshop stattgefunden, den die IKSR gemeinsam mit anderen Partnern organisiert hatte und an dem mehr als 170 Personen aus 20 Staaten teilgenommen haben.

Interesse am Thema Wanderfische fördern

Die IKSR hat in diesem Jahr einen Austausch der Besucherzentren an Fischpässen bzw. in Feucht- oder Naturschutzgebieten mit Wasserbezug im Rheineinzugsgebiet initiiert. Ziel ist es einerseits, das öffentliche Interesse am Thema Wanderfische und den durchgeführten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Habitate und der ökologischen Durchgängigkeit zu fördern. Andererseits bietet ein solcher Austausch auch die Möglichkeit, die wechselseitigen Abhängigkeiten im Rheineinzugsgebiet für ökologische Belange, für die Wasserqualität und für Hoch- und Niedrigwasser insgesamt darzustellen und das Bewusstsein für Gewässer- und Naturschutz zu stärken. Dazu sollen auch die neuen IKSR-Broschüren, die unter www.iksr.org zum Download bereitstehen, beitragen.

Weiterhin standen in der diesjährigen Plenarsitzung Entscheidungen über das nächste Rheinmessprogramm Biologie 2018 an sowie über die neue Rheinstoffliste 2017, die festlegt, welche Stoffe relevant für den Rhein sind und somit gemessen sowie im nächsten Bewirtschaftungsplan nach der Wasserrahmenrichtlinie bewertet werden müssen.

Auswirkungen des Klimawandels auf den Rhein

Eine – wegen zu erwartender Auswirkungen des Klimawandels – im letzten Jahr neu eingesetzte IKSR-Expertengruppe führt zurzeit die vorliegenden Kenntnisse über Niedrigwasser im Rheineinzugsgebiet zusammen und wird – sofern erforderlich – Vorschläge für künftige Überwachungs-, Vorsorge- und Managementaktivitäten zum Thema Niedrigwasser ausarbeiten. Da das aktuelle Programm „Rhein 2020“ in 3 Jahren ausläuft, hat die IKSR die Vorbereitung eines Zukunftsprogramms „Rhein 2040“ in Angriff genommen.

Die IKSR

In der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) arbeiten die Rheinanliegerstaaten Schweiz, Frankreich, Deutschland und Niederlande sowie Luxemburg und die Europäische Gemeinschaft auf der Basis eines völkerrechtlichen Übereinkommens zum Schutz des Rheins zusammen. Der Präsidentin (derzeit die Schweizerin Martine Rohn-Brossard) und den Gremien der IKSR steht ein international besetztes Sekretariat mit Sitz in Koblenz (Deutschland) zur Seite. Darüber hinaus unterstützt das Sekretariat die Staaten im Rheineinzugsgebiet, die die europäische Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG) und die europäische Hochwasser-Risikomanagement-Richtlinie (Richtlinie 2007/60/EG) umsetzen. Die grenzüberschreitende Kooperation wurde zu diesem Zweck auf die Staaten Österreich, Liechtenstein, Italien und die belgische Region Wallonien ausgeweitet. Die Arbeitssprachen der IKSR sind Deutsch, Französisch und Niederländisch.

-pm-

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