9 englische Pfund und 10 Unzen, genau 4,365 Kilo: Steve Ricketts angelte 42 Jahre auf diesen Fisch. |
Der englische „Aal-Papst“ Steve Ricketts hat diesen Sommer so richtig zugeschlagen: Bei einer Angel-Session fing er sechs kapitale Schlängler, das größte Exemplar brachte über 4 Kilo auf die Waage.
Damit machte er den besten Großaal-Fang in der englischen Angelgeschichte.
Nach zahlreichen Nächten, in denen Ricketts nur kleinere Aale landen konnte, wechselte der 48-jährige Eisenbahn-Ingenieur aus Catford das Gewässer. Er wollte einen Versuch an einem sehr schwierigen Baggersee wagen, den er über 14 Jahre nicht mehr besucht hatte. Ein Entschluss, den er nicht bereuen sollte!
„Nach fünf durchangelten Nächten habe ich mich daheim geduscht und bin dann an den kleinen See im Colne Valley gefahren“, verriet Ricketts. Nur 25 Meter vom Ufer entfernt legte Ricketts seine Köder aus. Was dann geschah, kann er bis heute nicht glauben. Die Großaale bissen wie wild! Innerhalb von zwei Nächten holte er Aale von 0,900, 1,360, 2,410, 2,500, 3,260 Kilo an Land. Dann die Krönung: Ein unglaubliches Aal-Monster von 4,365 Kilo, 9 englische Pfund und 10 Unzen. Damit konnte er seinen bisherigen Aal-Rekord von 3,090 Kilo deutlich überbieten.
Der Rekordaal nahm den Köder der zweiten Rute, während er einen fast 5-pfündigen Aal vom Haken löste. Die Aale bissen wie im Rausch! Im Drill zeigte der größte Aal seine Qualitäten, er zog 20 Meter Schnur von der Rolle. Steve Ricketts musste bis zur Brust ins Wasser steigen, um den Fisch nach 10 Minuten Drill keschern zu können. Nach dem Wiegen der „Anakonda“ vollführte Ricketts erst einmal einen wilden Freuden-Tanz an seiner Angelstelle.
Ricketts hatte seinen Angelplatz mit Massen (über vier Liter!) von zuvor eingefrorenen, toten Maden angefüttert. Tot deshalb, damit sie sich nicht in Schlamm und Kraut am Grund einwühlen können. Als Köder benutzte er kleine Flusskrebse. „Die funktionieren aber nur in solchen Gewässern, in denen auch Krebse vorkommen! Sonst fische ich mit Würmern, toten Köderfischchen oder Heilbutt-Pellets“, erklärt Steve Ricketts.
Über den Fänger
Steve Ricketts wurde 1962 im Londoner Hafenbezirk geboren. Seit seinem sechsten Lebensjahr fischt er auf die geheimnisvollsten aller Fische. Anfangs wurden seine Fänge von seinen Großeltern noch zum britischen Nationalgericht „Aal in Gelee“ verarbeitet. Seit seinem 18. Lebensjahr setzt er alle seine Schlängler aber wieder schonend zurück.
Zuerst arbeitete er als Maurer, dann als Restaurator für Glas-Fenster und jetzt als Lärmschutz-Ingenieur bei der Eisenbahn. Momentan ist er der führende Aal-Angler Englands, der es sogar schon zu Fernseh-Auftritten geschafft hat. Zum Schutz der bedrohten Fischart engagiert er sich im National Anguilla Club. Sein Buch „Eels – Angling’s Final Frontier“ ist über www.medlarpress.com erhältlich. Er hat sechs Jahre an diesem Kompendium des Aal-Wissens gearbeitet.
Unglaubliche Aufnahmen! Begleiten Sie den Schlangen-Beschwörer Steve Ricketts beim Aalangeln: