Die Internationale Schifffahrts-Organisation (IMO) hat die Ostsee als “besonders empfindliches Meeresgebiet” eingestuft.
Wie das Bundes-Verkehrsministerium am 6. April 2004 mitteilte, hat die IMO dem von den Ostsee-Anliegerstaaten gestellten Antrag in London zugestimmt. Das Öl-Exportland Russland stimmte gegen diese Entscheidung.
Stopp für marode Tanker
Ab jetzt ist weltweit anerkannt, dass die Ostsee einen besonderen Schutz genießt. Bisher ist das sensible Binnenmeer vor allem durch “Seelenverkäufer” aus Billigflaggen-Ländern gefährdet. Diese maroden Tanker besitzen häufig nicht die notwendige Schiffs-Sicherheit.
Vor allem in der Kadettrinne wird es zwischen den Ozeanriesen häufig eng: Jährlich passieren 65.000 Schiffe den Engpass zwischen den Inseln Darß und Falster. Täglich könnte es dort zu einer verheerenden Tanker-Havarie kommen, warnen Fachleute.
Aber die Ostsee habe bei einem Tanker-Unglück nur unzureichende Selbstheilungskräfte, begründet die IMO ihre Entscheidung. Durch den geringen Salzgehalt und den unzureichenden Wasseraustausch mit der Nordsee könne das empfindliche Ökosystem eine Öl-Verschmutzung nur sehr schwer verkraften.
Bundes-Verkehrsminister Manfred Stolpe begrüßte diesen Beschluss. Er erhofft sich so seine Schutzbemühungen und geplanten Sicherheitsmaßnahmen leichter durchsetzen zu können.
-tk-
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