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Bayern: Der Schliersee

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Bayern: Der Schliersee
Der Schliersee in Bayern.

Barschberge in Sicht

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  • Die Unterwasserhügel sieht man schon von Weitem. Aber eigentlich ist das egal, denn an diesem See ist sogar das Freiwasser ein Hot Spot. Von Helmut Kolm

  • Die Ortschaft Schliersee ist ein international bekannter Urlaubs- und Wintersportort in den Bayerischen Alpen. Aufgrund der schnellen Erreichbarkeit von München aus hat sich Schliersee als beliebtes Naherholungsgebiet in Bayern etabliert. Der gleichnamige See liegt auf einer Meereshöhe von 785 Metern, erwärmt sich jedoch im Sommer auf Temperaturen von über 20 Grad.

    Die Wasserqualität hält, seit der Einführung einer Ringkanalisation und einer im See vorhandenen Belüftungsanlage, höchsten Ansprüchen stand. Umfangreiche Sport- und Freizeitangebote in der Nähe stehen den Urlaubern und Tagesausflüglern im Sommer wie im Winter zur Verfügung, und so eignet sich die Region um den Schliersee nicht nur für einen Anglerurlaub, sondern ist auch für mitreisende Familienangehörige, die nicht fischen.

    Wunderschöne Seesaiblinge, dicke Aale, prächtige Hechte … Am Schliersee gehen Anglerträume in Erfüllung.

    Im Sommer, bei sehr schönem Wetter, ist zwar mit einigen Badegästen zu rechnen, aber auch dann findet man immer noch problemlos ein lauschiges Plätzchen zum Angeln. Die Zuläufe in den Schliersee sind zumeist sehr klein. Die einzige Ausnahme ist der Breitenbach, der am Campingplatz in den See mündet. Den Auslauf bildet die Schlierach am Nord-Westende des Gewässers.

    Mit einer Fläche von 220 Hektar und einer Tiefe von knapp 40 Metern zählt der Schliersee zu den kleineren bayerischen Voralpenseen. Dass die Übersichtlichkeit des Gewässers nicht unbedingt von Nachteil sein muss, stellt besonders der nichteinheimische Angler schnell fest. Die kleine Insel, fast in der Mitte des Sees, trägt den Namen Wörth und beherbergt ein kleines Hotel. In der Nähe der Insel gibt es ein paar Barschberge. Dort befinden sich zahlreiche Erfolg versprechende Stellen, besonders auf Raubfische. Diese „Berge“ werden von Einheimischen „Weißn“ genannt und sind deutlich vom Boot oder Ufer aus als helle Flecken im Wasser erkennbar.

    Fischerparadies: Mit solchen Ausdrücken sollte man zurückhaltend sein, aber in meinen Augen verdient der Schliersee diese Bezeichnung. Die Lage, der ausgezeichnete Fischbestand, die Wasserqualität … Alles bestens! Zu den Fischarten, den beliebtesten Ködern und den besten Fangplätzen: Obwohl sie seit Jahren nicht mehr besetzt werden, ist der Bestand an Aalen im Schliersee immer noch sehr gut. Zwar sind die Schlängler zumeist maximal 65 Zentimeter lang, aber auch mit Kapitalen ist durchaus zu rechnen.

    Als ideale Köder haben sich, wie fast überall, Tauwürmer und kleine, fingerlange, tote Lauben herausgestellt. Die besten Fangstellen befinden sich im Bereich von Seerosenfeldern und Schilfbänken, im südlichen Bereich des Sees, wo die Bahnlinie verläuft, sowie am Seeauslauf.

    Zwar wird auch der Hecht seit etlichen Jahren zum Schutz der Saiblinge und Seeforellen nicht mehr besetzt, dennoch hat sich im Schliersee ein stattlicher Bestand behauptet, der auf die hervorragenden Laichmöglichkeiten, die guten Unterstände sowie den exzellenten Futterfischbestand zurückzuführen ist. Meterhechte werden alljährlich gefangen. Die beliebteste Methode, Meister Esox auf die Schuppen zu legen, ist zweifelsohne das Schleppfischen. Versucht man das im Freiwasser, ist durchaus mit einem kapitalen Renkenhecht zu rechnen. Aber auch der Ansitz vor Seerosenfeldern und Schilfgürteln mit Köderfisch und Pose ist immer wieder von Erfolg gekrönt.

    Zander kommen recht häufig vor, sind aber nur schwer zu fangen. Die erfolgreichste Methode stellt überraschenderweise das Schleppangeln im Freiwasser dar, wobei jedes Jahr Exemplare in Längen von mehr als 80 Zentimetern auf die Schuppen gelegt werden. Weitere Erfolg versprechende Stellen sind die Regionen rund um den Schlierseer Hof sowie an den so genannten Weißn. Auch die Sandbank östlich der Insel ist ein gutes Zanderrevier. Empfehlenswerte Köder beim Schleppen sind Wobbler sowie tote Lauben am System.

    uch Seesaiblinge sind zu fangen. Gestützt werden die Bestände durch jährliche Besatzmaßnahmen der beiden Fischereivereine, die das Gewässer liebevoll bewirtschaften. Gute Angelstellen befinden sich in Fischhausen am Ende des Sees, entlang der Boots- und Badehütten bis zum ersten Freibad sowie auf Höhe der Insel. Als effektivste Fangmethoden haben sich das Fischen mit der Hegene sowie das Spinnfischen vom Ufer aus mit kleinen Spinnern und Köderfisch-Systemen herausgestellt. Die besten Zeiten für die Fischerei auf Saiblinge sind die Monate von Anfang März bis Ende Mai. Dann lassen sie sich auch vom Ufer aus relativ leicht erbeuten. Nicht selten erreichen die begehrten Salmoniden Längen bis zu 50 Zentimetern.

    Was für eine Idylle! Wer am Schliersee angelt, wird sich erholen. Ganz sicher!

    Außer mit Saiblingen wird der Schliersee auch mit Renken regelmäßig besetzt. Sie kommen fast überall vor und werden ausschließlich mit der Hegene befischt. Aufgrund der steil abfallenden Ufer des Schliersees lassen sich diese Salmoniden problemlos auch vom Ufer aus erbeuten. Zwar ist man mit dem Boot flexibler, aber es geht. Manchmal verirrt sich im Sommer eine Renke an einem Mistwurm. Solche Fänge jedoch sind selten.

    Ideale Fangzeiten: März bis Anfang Juni und dann wieder im September. Die Größen der Renken liegen zumeist so um die 30 Zentimeter.

    Die Königin des Schliersees, die Seeforelle, kommt mittlerweile recht zahlreich in zum Teil kapitalen Größen vor. Im Jahr 2005 zum Beispiel wurden mehrere Exemplare in Längen zwischen 80 und 90 Zentimetern gelandet.

    Die Seeforelle, die im Schliersee bis zum 15. April Schonzeit hat und ein Mindestmaß von 60 Zentimetern genießt, lässt sich am ehesten in den frühen Morgenstunden mit einem toten Köderfisch oder Spinner als Köder zum Biss verleiten. Auch das Schleppangeln gleich nach der Schonzeit bringt gute Erfolge. Als Topstellen gelten die Bacheinläufe sowie die Bereiche bei den Boots- und Badehütten in Fischhausen.

    Der Barschbestand des Schliersees dagegen leidet unter einer starken Verbuttung. Größen oberhalb der 15-Zentimeter-Marke sind relativ rar. Zwar werden alljährlich einige Fische mit Längen von zirka 30 Zentimetern gefangen, aber das ist die Ausnahme.

    Der Schliersee

    Karpfen und Schleien sind im Schliersee an Seerosenfeldern und Schilfgürteln recht zahlreich anzutreffen. Für den Fang von Schleien sind Mais und Würmer die Erfolg versprechendsten Köder. Wer Boilies oder Frolic verwenden möchte, sollte vor dem Fischen nach Möglichkeit einige Tage anfüttern. 30- bis 40-pfündige Karpfen sind zwar selten, kommen jedoch vor.

    Lauben, Rotaugen, Rotfedern und Brassen lassen sich praktisch überall und jederzeit fangen, werden von einheimischen Anglern jedoch fast nur als Köderfische verwendet. Fazit: Der Schliersee hat eine Menge zu bieten! Und nicht selten gibt er sogar einen Traumfisch her.

    Lizenzen: Fischermeister Josef Schrädler, Rotmaurergasse 2, 83727 Schliersee, Tel. 08026/2171.

     

    Preise: Die Tageskarte kostet 11, die Wochenkarte 48 Euro.

     

    Saison: vom 1.3. bis zum 15.11. eines jeden Jahres.

     

    Mindestmaße (cm) und Schonzeiten: Saibling 30/1.10-15.1., Renke 30 /15.10.-31.12., Zander 50/15.3.-30.4., Karpfen 35/-, Schleie 30/-, Forellen: Der Schliersee ist nach AVFig für Bayern ein Seeforellensee. Daher gilt für alle Forellenarten ein Mindestmaß von 60 Zentimetern! Schonzeit: 1.10.-15.4. Barsche, Brassen, Aale sowie Hechte unterliegen weder einer Fangbegrenzung, einer Schonzeit noch einem Schonmaß. Gefangene Brassen dürfen nicht zurückgesetzt werden.

     

    Bestimmungen: Staatlicher Fischereischein. Zwei Ruten mit jeweils maximal drei Anbiss-Stellen. Schleppangeln: Freitags ab 12 Uhr, samstags, sonntags und montags ganztägig. Bootsangeln nur vom Ruderboot aus. Echolote dürfen eingesetzt werden, Setzkescher, Tiefschlepprollen, Downrigger sowie lebende Köderfische dagegen nicht. In der Kuranlage, am Strandbad Schliersee sowie am Campingplatz ist das Angeln vom Ufer aus verboten.

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