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Bayern: Der Lech

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Bayern: Der Lech
Der Lech: ein schönes, idyllisches, fisch- und fischartenreiches Gewässer.

Regelmäßig gute Fische

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  • Mathias Fuhrmann kann es bestätigen: Auch Gastangler kommen am Lech auf ihre Kosten.

  • Große Huchen, Hechte und Karpfen … Seit Jahrzehnten schon zählt der Lech in Bayern zu den herausragenden Angelgewässern. Der 264 Kilometer lange Fluss entspringt im Vorarlberg in den österreichischen Alpen und mündet bei Rain in die Donau.

    Zwar hat sich der einst wilde Lech seit Mitte vergangenen Jahrhunderts durch den Bau zahlreicher Staustufen und Wehre stark verändert, aus natürlichen Ufern mit Kiesbänken wurden kanalisierte Ufer mit Sperranlagen, aber dieser Prozess ist lange abgeschlossen. Die Fische haben sich an die neue Umgebung gewöhnt und wachsen hervorragend ab.

    Bereits vor einigen Jahren befischte ich den Forggensee. Er ist der größte Lech-Stausee und wird auch als Staustufe 1 bezeichnet. Damals beschloss ich, mir ebenfalls die anderen Lechstaustufen genauer anzuschauen. Leider geriet der Plan etwas in den Hintergrund. Als ich mich jedoch während einer Guiding-Tour am Bodden mit Walter Hörmann unterhielt und er mich an seinen heimatlichen Unterlech, für den Gastkarten erhältlich sind, einlud, konnte das „Projekt Lech“ starten.

    Dieser Halbstarke des Autors fiel auf den zwölf Zentimeter langen Big-Hammer-Shad herein.

    Walter befischt zusammen mit mehreren Freunden den untersten Abschnitt des Flusses von der Mündung bis zum Kilometer 16,8 am Fuß des vierten Kraftwerks. Hauptzielfisch der Petrijünger ist der Hecht, den sie nicht selten in Längen von mehr als einem Meter erbeuten.

    Durch die Flussbegradigungen ist ein Ufer entstanden, das leider nur wenige Anhaltspunkte für gute Angelstellen gibt. Deshalb wunderte ich mich auch nicht, dass Walter mir speziell die Bereiche vor den Sperrwerken ans Herz legte: „Dort fangen wir die meisten Fische.“ Interessant ist, dass sowohl im Unter- als auch im Oberwasser hervorragende Fänge erzielt werden.

    »Hauptzielfisch der Angler vor Ort ist der Hecht«

    Beim Angeln im Unterwasser muss sich der Petrijünger sowohl mit der Bau- als auch der Wirkungsweise der Sperrwerke vertraut machen. An der einen Seite befinden sich meist drei Turbinenschächte. Die je nach Strombedarf laufenden Turbinen erzeugen starke Strömungen und Verwirbelungen. Neben den Schächten liegen mehrere Wehrkammern mit dem Hochwasser-Überlauf. In diesem Bereich herrschen in der Regel Stillwasserverhältnisse mit leichter Unterströmung.

    Und wieder hat ein Hecht den 15 Zentimeter langen Gummifisch am ASO-G-System attackiert.

    Im Becken am Überlauf befinden sich Betonverbauungen und tiefe Kolke. Diese tiefen Becken sind immer für große Fische, insbesondere kapitale Hechte gut. Interessant ist ebenfalls die Strömungskante, die vom Turbinenauslauf zum gegenüberliegenden Hang verläuft. An dieser Kante gibt es Steinpackungen, die den Fischen Deckung bieten.

    Zwar ist die Hängergefahr an den scharfkantigen Steinen relativ hoch, nachdem ich mich jedoch etwas eingefischt hatte, hielten sich die Verluste in Grenzen. Am erfolgreichsten war ich mit zwölf Zentimeter langen Big-Hammer-Gummifischen in natürlichen Dekors. Beim Angeln mit Gummifischen an der Strömungskante ist es wichtig, den Bleikopf optimal auf die Strömung einzustellen und konzentriert zu fischen. Sobald der Köder den Grund berührt, muss er angehoben werden. Rutscht er zu lange über den Gewässergrund, ist er oft verloren. Einen der dort zahlreich vorkommenden Großhechte konnte ich nicht überlisten, aber mehrere halbstarke gingen mir innerhalb kurzer Zeit an die Köder.

    Dass es im Lech Hechte in Längen von mehr als 130 Zentimetern gibt, belegen die Fangmeldungen. Meterfische haben hier fast alle Hechtfreaks bereits gefangen.

    Der beliebteste Kunstköder am Lech ist zwar der Gummifisch, jedoch nicht klassisch am Jigkopf montiert, sondern am ASO-G-System. Dieses ermöglicht es, den Gummifisch durchs Mittelwasser zu führen und so den direkten Grundkontakt zu vermeiden.

    Das Wasser im Lech ist meist klar, so dass die Hechte auch relativ hoch angebotene Köder ohne Probleme finden. Zander, die ebenfalls vorkommen, werden mit dieser Methode eher selten gefangen.

    »Am besten sind die Bereiche vor Sperrwerken«

    Außer in den Bereichen vor Sperrwerken sind die Stellen vor Bachmündungen, Pumpwerken, überhängenden Bäumen und Brücken ebenfalls viel versprechend. Aber auch in den freien Strecken zwischen den Sperrwerken werden regelmäßig gute Fische erbeutet. Vor den Deichen befindet sich ein etwa 20 Meter breiter flacher Bereich. Erst danach erreicht die Wassertiefe drei bis vier Meter.

    In den Bereichen vor Kraftwerken halten sich immer ein paar Flossenträger auf.

    Im Flachen befinden sich Wasserpflanzen, die den Fischen Deckung und Nahrung bieten. Speziell im Frühjahr, kurz bevor das Kraut zu sprießen beginnt, und im Spätherbst, wenn es abstirbt, kann man dort ausgezeichnet fangen.

    Hochinteressant zum Angeln ist ebenfalls das Unterwasser am letzten Sperrwerk vor der Mündung in die Donau. Dort sammeln sich die Fische, weil sie nicht weiter aufsteigen können. Insbesondere wenn die Donau Hochwasser führt, ist mit guten Flossenträgern zu rechnen – vor allem mit Zandern und Wallern. Letztere nehmen auch im Lech von Jahr zu Jahr zu.

    Ein absoluter Hotspot für den Fang von Welsen sind die Schwellen unter den Turbinenaustritten. Selbst Forellen und Huchen lassen sich an diesen Stellen fangen. Allerdings ist der Bereich wegen der starken Strömung nicht einfach zu befischen.

    »Auch Karpfenfreaks kommen auf ihre Kosten«

    Außer Raubfischanglern kommen am Lech ebenfalls Karpfenfreaks auf ihre Kosten. Fische in Gewichten von mehr als 20 Kilogramm wurden bereits gefangen. Die Karpfen ziehen gern am Übergang vom flachen zum tiefen Wasser entlang und finden dort problemlos einen ausgebrachten Futterteppich.

    Dicke Karpfen gefällig? Beim Angeln im Lech durchaus keine Seltenheit.

    Wichtig zum Angeln in diesem Bereich ist eine gute Schlagschnur, ansonsten können die Muscheln am Gewässergrund die Leine durchscheuern. Als beste Köder für den Fang der Moosrücken gelten Boilies.

    Mehrmals im Jahr werden in den Lech Forellen eingesetzt, und trotz des erheblichen Kormoranproblems vor Ort kommen Äschen in Gesamtlängen bis etwa 40 Zentimeter vor.

    Gewässer-Check

    Informationen und Gastkarten: Anton Mayr, Fischweg 4, 86641 Rain am Lech; Mannis Angelladen, Wallerdorfer Str. 10, 86641 Rain-Bayerdilling, Telefon 09090/
    921671.

    Preise: Tag 8, Woche 20 Euro. Die Lizenzen gelten von der Mündung bis zum Kilometer 6,5 oder von Kilometer 6,5 bis 16,8 unterhalb des vierten Kraftwerks.

    Mindestmaße cm/Schonzeiten: Hecht 50/15.2.-30.4., Zander 50/15.2.-30.4., Huchen 70/15.2.-31.5., Waller -/-, Bachforelle 26/1.10.-28.2., Regenbogenforelle 26/15.12.-15.4., Äsche 35/1.1.-30.4., Karpfen 35/-.

    Bestimmungen: Einzelne Bereiche stehen unter Naturschutz, und nicht alle Uferwege dürfen befahren werden.

    Unterkünfte: Stadt Rain, Tourismusbüro, Hauptstraße 60, 86641 Rain, Telefon 09090/703705, www.rain.de

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