Bild: LFV Bayern |
Barrierefreie Angelplätze, Auenaufwertung und Jugendarbeit – der Landesfischereiverband Bayern zeichnete Angelvereine aus.
Erstmals zeichnete der Landesfischereiverband Bayern am 24. September ausgewählte Fischereivereine aus dem gesamten Freistaat für herausragendes Engagement aus. In drei Kategorien konnten sich die Vereine bewerben, für die drei Gewinner gab es jeweils Preise im Wert von 1.000 Euro.
Eine fünfköpfige Jury unter der Leitung von LFV-Präsident Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle wählte aus den zahlreichen Bewerbern die Sieger in den Kategorien „Sozialer Verein“, „Fischschützer“ und „Jungfischer“ aus. Zusätzlich wurden zwei Sonderpreise für Integration und Innovation vergeben.
„Bayerns Fischereivereine leisten vielerorts Bemerkenswertes für unsere Gesellschaft, unsere Umwelt und unsere Kinder. Mit unserem Wettbewerb sagen wir danke für diesen Einsatz, die Preise sind Anerkennung und Ansporn zugleich“, so Göttle. „Natürlich wollen wir auch größere Aufmerksamkeit erreichen für die wertvolle und ehrenamtliche Arbeit der Vereine. Sie haben es verdient im Rampenlicht zu stehen.“
Die Preisverleihung fand im Rahmen des Bayerischen Landesfischereitags im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München statt. Die Preise wurden vom bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, vom Präsident des Bayerischen Bezirketags, Josef Mederer, und vom Geschäftsführer von Fisherman’s Partner, Nikolaus Kaiser, überreicht. Die Preise wurden vom Bayerischen Bezirketag, von Fisherman’s Partner, der Fischzucht Mauka und der Münchner Bank gestiftet.
Die Gewinner:
Kategorie „Sozialer Verein“: Kreisfischereiverein Landau an der Isar (Niederbayern)
Damit sich alle Altersgruppen und Menschen mit Behinderung sicher in der Natur und beim Angeln bewegen können, hat der KFV Landau im Herbst 2015 einen barrierefreien Angelplatz angelegt. In rund 100 ehrenamtlichen Arbeitsstunden entstand die Anlage am Mossandlweiher. Der Angelplatz kommt bei Menschen mit Behinderung und älteren, gehbehinderten Anglern so gut an, dass nun an fünf weiteren Gewässern ebenfalls behindertengerechte Angelplätze angelegt werden.
Kategorie „Fischschützer“: Kreisfischereiverein Wasserburg am Inn (Oberbayern)
Der KFV Wasserburg betreibt in Kooperation mit Behörden, Energieversorgern und weiteren Fischereivereinen ein Gewässerschutzprojekt von besonderen Ausmaßen. Am Inn wurden Altarme und Aue wieder an den Fluss angebunden. Die Fischer schaffen damit Lebensraum, denn der Mensch bereits zerstört hatte. Fische, Vögle, Amphibien und Muscheln finden nun wieder Hochwasserrückzugsgebiete und Wintereinstände, Laichgebiete und Jugnfischlebensraum. Die Vereinsmitglieder haben in dieses Projekt mehr als 2.300 Arbeitsstunden eingebracht.
Kategorie „Jungfischer“: Fischereiverein Meitingen (Schwaben)
Die Jugendgruppe des FV Meitingen besteht aus etwa 40 Jungfischern, zwei Jugendleitern und fünf Betreuern. Die Schwerpunkte der Jugendarbeit liegen auf der fischereilichen Ausbildung und der Gemeinschaft. Artenkunde, Rutenbaukurse, Fliegenbinden und Casting stehen genauso auf dem Programm, wie Gruppenabende, Zeltlager und das große Fischerfest. Gemeinsam reinigen die Mitglieder der Jugendgruppe einmal im Jahr die Vereinsgewässer. Das schafft auch in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für eine saubere Umwelt. Die gute Jugendarbeit zahlt sich aus: Neben einer hohen Kontinuität der Vereinsmitglieder besteht auch fast der komplette Vorstand aus Mitgliedern, die bereits in der Jugendgruppe aktiv waren.
Sonderpreis „Integration“: Neustädter Fischerfreunde (Niederbayern)
Miteinander statt nebeneinander – so kann man die Integrationsarbeit bei den Neustädter Fischerfreunden zusammenfassen. Bis zum Jahr 1999 häuften sich im Verein Probleme zwischen alteingesessenen Mitgliedern und russlanddeutschen Neumitgliedern. Das lag vor allem daran, dass man nicht miteinander sprach. Im Jahr 2000 berief der Verein dann eines der Neumitglieder zum Integrationsbeauftragten mit Sitz in der Vorstandschaft. Seither wurde viel Überzeugungsarbeit auf beiden Seiten aufgebracht und die Spaltung überwunden.
Sonderpreis „Innovation“: Fischereiverein Weißenstadt (Oberfranken)
Als einer der ersten Fischereivereine in Bayern, hat der FV Weißenstadt seine Kommunikation konsequent auf die Digitalisierung eingestellt. Ein moderner Internetauftritt, Facebook und sogar eine eigene Vereins-App sind entstanden. So bleiben die Mitglieder in Kontakt und werden fester an den Verein gebunden. Online finden sie nun alle Infos zu Fischbesatz, Gewässersperrungen und vielem mehr. Integriert ist auch ein Fischartenlexikon mit Schonmaßen- und Zeiten. Fanglisten werden digital versandt. Für den Verein ein riesen Erfolg: Die Mitgliederzahl hat sich seit der Einführung in kürzester Zeit verdoppelt, die Zahl der Jugendlichen hat sich verdreifacht und der Verein wird in der Öffentlichkeit wesentlich stärker wahrgenommen.
-pm-