Die einmalig schönen Gewässerlandschaften Thüringens bieten eine hervorragende Wasserqualität und einer Vielzahl interessanter Fischarten Lebensraum.
Hier wird das Angeln das ganze Jahr über zum Naturerlebnis. Eine abwechslungsreiche Landschaft gilt es entlang der Bäche, Flüsse, Teiche, Seen und Talsperren zu entdecken. In Thüringen ist das ganze Jahr Angelsaison. Im Herbst und Winter ist Raubfischzeit. Geangelt wird besonders gern in den Talsperren, Speichern, Seen und Flüssen auf Hecht, Zander und Barsch. Natürlich werden auch Karpfen sowie Brassen, Plötzen und andere Weißfische in beachtlichen Größen gefangen.
Verbreitetes Freizeitvergnügen
In Thüringen gibt es mehr als 43.000 Fischereischeininhaber und ca. 22.000 in Vereinen organisierte Angler. Das Hobby Angeln ist in allen gesellschaftlichen Schichten und vor allem bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Aktuell sind über 10 Millionen Menschen in Deutschland direkt oder indirekt in die Angelfischerei eingebunden.
Anglerparadies Saalekaskade
Die Saalekaskade, auch „Thüringer Meer“ genannt, ist eine gigantische Flusslandschaft, die an skandinavische Fjorde erinnert. Sie besteht aus fünf großen Talsperren und staut die obere Saale auf einer Flusslänge von über 80 km mit einer Wasserfläche von mehr als 2.000 ha. Die Bleilochtalsperre mit 920 ha und die Hohenwartetalsperre mit 730 ha Wasserfläche gehören zu den größten künstlichen Seen Europas.
Jährlich erholen sich über 8.000 Angler aus dem In- und Ausland mit ihren Familien an der größten zusammenhängende Stauseeregion Europas. Die Talsperren sind nicht nur Tourismusgebiet und interessante Angelreviere, sondern auch ökologisch hochwertige Gewässerbiotope mit einer artenreichen Flora und Fauna.
Die atemberaubende Gewässerlandschaft ist für ihren hervorragenden Bestand an Raub- und Friedfischen bekannt. Es müssen nicht die Lachsflüsse Norwegens oder Kanadas sein – ein Geheimtipp für Großforellenangler sind die Ausgleichbecken Eichicht und Burgkhammer sowie die Talsperre Walsburg.
Rund um Plothen: Land der tausend Teiche
Das sogenannte „Land der tausend Teiche“ liegt zwischen der Bleiloch- und Hohenwartetalsperre. Seit mehreren Jahrhunderten wird hier die traditionelle Teichwirtschaft betrieben. Vor allem Karpfen wurden damals für die Klöster zur Fastenzeit und heute für die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage gezüchtet.
Ein Highlight sind die Fisch- und Wildwochen im Oktober. Hier wird auch das „Abfischen“ zelebriert: Das Wasser wird zu einem Großteil aus dem Teich abgelassen und anschließend die Fische mit einem Netzzug gefangen oder direkt hinter dem Mönch (Teichablauf) abgefischt.
Liebhaber können sich unter anderem Karpfen, Schleie, Hecht oder Zander gleich frisch aus dem Teich vom Fischer kaufen. Natürlich kann in diesem Gebiet auch in einigen Teichen geangelt werden.
Highlights im Angeljahr
Die Fliegenfischer stellen noch bis Ende Januar der Äsche nach. Wenn es die Eisstärke auf den Gewässern zulässt, ist auch das Eisangeln bei vielen Petri Jüngern sehr beliebt. Mit einem speziellen Eisbohrer wird ein kleines Loch gebohrt und in diesem mit einer kurzen Rute und feiner Montage nach Barschen und Weißfischen geangelt.
Mit der wärmenden Märzsonne zieht es zahlreiche Angler an die Thüringer Gewässer. Durch die steigenden Wassertemperaturen erhöhen sich die Chancen, neben Weißfischen auch Schleien und Karpfen zu fangen.
Am 1. April beginnt nach einer Schonzeit vom 1. Oktober bis 31. März in vielen Thüringer Fließgewässern die Forellensaison. Nach einer Schonzeit von Mitte Februar bis Ende April für den Hecht und bis Ende Mai für den Zander, beginnt am 1. Mai bzw. 1. Juni die Saison für die Raubfischangler. Früh morgens, zur Abenddämmerung oder an lauen Sommernächten lassen sich besonders viele Fischarten fangen.
Für den Landesanglerverband Thüringen e.V. (LAVT) ist es ein erstrebenswertes Ziel, dass auch nachfolgende Generationen in den Thüringer Gewässern Fischarten wie die Bachforelle oder Äsche bewundern können. Die unzähligen Hegemaßnahmen und Fischartenschutzprogramme des LAVT und seiner Vereine leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Angeln in Thüringen
Zahlreiche Urlauber aus dem In- und Ausland zieht es nach Thüringen an die landschaftlich attraktiven, fischreichen Gewässer. Zum Angeln sind ein staatlicher Fischereischein sowie ein Fischereierlaubnisschein (Angelkarte) notwendig.
Für Urlauber, die nicht regelmäßig angeln, bietet sich der Vierteljahresfischereischein an. Interessierte erhalten ihn bei der zuständigen Gemeindeverwaltung ohne vorherige Fischerprüfung. Zusätzlich ist der Erwerb eines Fischereierlaubnisscheines (Angelkarte) vom Fischereipächter notwendig.
Für die Gewässer der Saalekaskade und den Thüringer Gewässerverbund des Landesanglerverbandes Thüringen e.V. (LAVT) ist eine Angelkarte online im Angelkartenshop erhältlich. Zusätzlich werden die Angelkarten in einem weit verzweigten Verkaufsnetz angeboten, das ebenfalls auf der Webseite eingesehen werden kann.
Veranstaltungen für Angler
Der Landesanglerverband Thüringen e.V. führt jedes Jahr eine Vielzahl von Angel- und Bildungsveranstaltungen durch. Allein an den Jugendveranstaltungen nehmen jährlich bis zu 2.000 Mädchen und Jungen teil.
Am 24. Februar 2019 findet eine Großveranstaltung des Landesanglerverbandes Thüringen e. V. (LAVT) im Atrium der Stadtwerke Erfurt zu den Themen Fliegenbinden, Fliegenfischen, praktische Wurfübungen mit der Fliegenrute, Raub- und Friedfischangeln, Zusammenstellung verschiedener Angelgeräte, wie Einhand- oder Feederrute sowie Montagenbau u.v.m. statt. Die Messe „Reiten-Jagen-Fischen“, vom 29. bis 31.März 2019 in Erfurt, ist für viele Angler eine gern wahrgenommene Veranstaltung.
Eines der größten Jugendevents in der Angelfischerei Deutschlands sind die jährlich stattfindenden Thüringer Jugendangeltage an den Herbslebener Teichen mit über 350 Teilnehmern. 2019 wird das Event vom 24. bis 25. August stattfinden. Weitere Termine finden Sie unter www.lavt.de/aktuelles/termine.php und Informationen zum Angeln in Thüringen unter www.lavt.de/index.php.
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