Eine aktuelle Umfrage belegt die sozio-ökonomische Bedeutung der Angelfischerei in Österreich.
Die Angelfischerei hat in Österreich eine bedeutende sozio-ökonomische Rolle, wie eine umfassende Studie des MARKET-Instituts im Auftrag des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) ergeben hat. Die Studie befasste sich mit Fragen zur Anzahl der Anglerinnen und Angler, dem Image der Angelfischerei, den Gewohnheiten und Präferenzen der Fischer sowie dem Marktwert dieser Aktivität. Die Umfrage zeigte eine erstaunlich hohe Anzahl an Anglerinnen und Angler in Österreich, ihre Ansichten zu den diversen Aspekten der Angelfischerei und ihre Verantwortung für die Erhaltung naturnaher Gewässer. Finanziert wurde die Studie vom Landwirtschaftsministerium BML und mehreren Fischereiorganisationen (Österreichische Fischereigesellschaft gegr. 1880, Verband Österr. Arbeiter-Fischereiverein – VÖAFV). Der umfassende Bericht, ein Folder zur Studie und die Daten der Umfrage können von der Homepage des ÖKF heruntergeladen werden.
350.000 aktive Angler
Laut der Studie sehen sich neun Prozent der österreichischen Bevölkerung über 15 Jahren als Angler oder Anglerin, was hochgerechnet rund 690.000 Menschen entspricht. Von diesen fischereiaffinen Personen sind 46 Prozent lediglich als Begleitperson oder helfend unterwegs, wie beispielsweise bei gemeinsamen Angelausflügen mit Kindern. Somit gibt es in Österreich rund 350.000 wirklich aktive Anglerinnen und Angler. Diesen stehen etwa 180.000 Besitzerinnen und Besitzern einer amtlichen Fischerkarte oder Gastfischerkarte gegenüber.
Sozio-ökonomische Bedeutung der Angelfischerei
Basierend auf rund 350.000 aktiven Anglerinnen und Anglern beträgt die jährliche Wirtschaftsleistung der Angelfischerei in Österreich beeindruckende 600–800 Millionen Euro. Darüber hinaus investieren Funktionäre pro Jahr und Verein ehrenamtlich etwa 1.165 Stunden in die Vereinsarbeit, was einer Wirtschaftsleistung von rund 20 Millionen Euro entspricht.
Elf Prozent lehnen das Angeln ab
Die Bevölkerung zeigt mehrheitlich eine positive Einstellung gegenüber der Angelfischerei. Nur eine kleine Minderheit von etwa elf Prozent lehnt die Aktivität grundsätzlich ab. Angeln wird in der Studie als eine Form der Erholung, Entspannung und Stressbewältigung beschrieben. Fischerinnen und Fischer gelten als Naturliebhaber, die Geduld und Sorgfalt im Umgang mit der Natur lehren. Die Studie betont auch den Beitrag des Angelns zur Gesundheit und zum Schutz der Natur sowie zur Artenvielfalt der Fische. Außerdem verbindet das Angeln Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und sozialer Schichten.
Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit
Der Schutz naturnaher Gewässer, der Umweltschutz generell sowie der Schutz intakter Fischbestände sind persönliche Anliegen jedes Anglers. Die Verantwortung der Fischer für Gewässer und Fischbestände ist ihnen bewusst.
Problemfelder:
- Mehr als die Hälfte der Angler sind unzufrieden mit der Entwicklung der Fischbestände.
- Ca. 70 % betrachten Flussverbauungen und Verunreinigungen als größte Herausforderungen.
- Etwa 50 % sehen Klimaänderungen, Fischfresser, invasive Arten, Wasserkraft und Freizeitnutzung als problematisch.
- Verbesserungen bei Flussverbauungen, Fischwanderhilfen und Verunreinigungen werden anerkannt.
- Verschlechterungen durch Klimaveränderungen und Fischfresser werden in der Angelfischerei wahrgenommen.
Über 75 % nutzen bleifreie Angelgewichte aus Umweltschutzgründen. Langlebige, umweltfreundliche Produkte sind beim Kauf von Anglerausrüstung wichtig. Drei Viertel der Fischer verwenden ihre Ausrüstung bis zum Ende ihrer Lebensdauer und unterstützen Nachhaltigkeit.
Die vollständige Studie zum Download…
-Pressemitteilung ÖKF-