Forscher der Universität Minnesota warnen: Von Anglern freigelassene, europäische Regenwürmer gefährden nordamerikanische Baumarten.
Wir Europäer schätzen unseren Regenwurm: Er durchlüftet den Boden und fördert die Humusbildung. Für nordamerikanische Biologen hingegen, ist der Europäer ein schlimmer Schädling. Als aggressiver Konkurrent verdrängt er die amerikanischen Wurmarten.
Die Würmer breiten sich aus
Vor allem von Bootshäusern Angler-Parkplätzen und stark frequentierten Angel-Stellen breiten sich die Würmer aus. Offensichtlich schenken viele Angler ihren überzähligen Köder-Würmer vor der Heimfahrt die Freiheit. Besonders fatal: In der Regel bevorzugen die unzähligen nordamerikanische Angler sogar das wüchsigere Import-Modell aus Europa.
Der Ökologe Andy Holdsworth entdeckte besorgniserregende Veränderungen in den Wäldern Minnesotas und Wisconsins: Durch das Gewühle der eingeschleppten Regenwürmer wandelt sich dort die typische Vegetation. Die neuen Würmer verschlingen die gesamte Laubstreu auf dem Waldboden. Dadurch breiten sich auf dem zuvor durch Laub bedeckten Boden massenhaft Gräser aus die früher keine Chance hatten. Mit dem Ergebnis: Der dichte Gras-Bewuchs erstickt keimende Bäumchen wie etwa den Zucker-Ahorn.
“Die Würmer verändern mit dem Laubboden die Voraussetzungen für die Saat dadurch wird sich alles verändern von den Pflanzen über die Insekten und Vögel bis hin zu den Säugetieren” warnte der Forscher Lee Frelich von der Universität Minnesota.
“Canada Worm Watch” gegründet
Die Wissenschaftler appellieren an die Petri-Jünger keine Angel-Köder mehr im Wald auszusetzen. Sie empfehlen, die fremden Würmer nach dem Angeln mit dem Müll zu entsorgen. Die neu gegründete “Canada Worm Watch” überwacht jetzt den Verbleib der überzähligen Kringler und betreibt Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des “Minnesota Department of Natural Ressources” (nur auf englisch): www.dnr.state.mn.us oder www.naturewatch.ca/english/wormwatch/.
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