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Alle zwei Minuten stirbt ein Delfin

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Eine aktuelle WWF-Studie ermittelte die am stärksten durch Beifang bedrohten Kleinwale.

Demnach verenden jährlich mehr als 300.000 Delfine, Tümmler und Wale ungewollt in Fischernetzen – weit mehr Tiere als den Harpunen der Walfänger zum Opfer fallen. Nach Einschätzung des WWF ist der so genannte Beifang inzwischen die größte Bedrohung für die Meeressäuger. Viele Kleinwalarten sind dadurch vom Aussterben bedroht, zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt vorgelegte Studie vom World Wildlife Fund (WWF).

Lösung: „flipperfreundliche“ Netze

Besonders betroffen sollen der Kalifornische Hafenschweinswal, der Schweinswal in der Ostsee und die asiatischen Flussdelfine im Mekong, Ganges oder Yangtse sein. Um ihr Überleben zu sichern, müssen unverzüglich Schutzmassnahmen, wie der Einsatz von „flipperfreundlichen“ Netzen oder die Ausweisung von Tabuzonen für die Fischerei vorangetrieben werden, empfehlen die Experten vom WWF.

Der WWF will auf der bevorstehenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) vom 20. bis 24. Juni 2005 in Ulsan, Südkorea, das Beifangproblem konsequent ansprechen.

„Die größte Gefahr für die Delfine sind Kiemennetze. Delfine und Wale müssen regelmäßig zum Atmen an die Wasseroberfläche. Verfangen sie sich in den Netzen, ist das meist ihr Todesurteil. Mehr als 800 Tiere ersticken jeden Tag qualvoll in den Netzen“, erläutert Volker Homes, Walexperte beim WWF Deutschland. „Das ist ein Delfin alle zwei Minuten.“

Die Untersuchung zeigt aber, dass sich die Walbestände wieder erholen können, wenn gegengesteuert wird. Durch den Einsatz moderner Fanggeräte lasse sich der Anteil an unerwünschtem Beifang deutlich reduzieren. So wurden spezielle Netze entwickelt, die Delfine besser erkennen und denen sie ausweichen können, sowie Signalgeber an den Netzen eingesetzt, die die Delfine hören können. Von 1993 bis 2003 ist der Beifang von Delfinen dadurch in den USA auf ein Drittel des ursprünglichen Wertes zurückgegangen.

-pm-

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