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Aktuelle Infos zur Öl-Katastrophe am Po

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Öl-Schleier
Öl-Schleier auf dem Wasser: Eine Aufnahme vom Po-Oberlauf bei Cremona, am Mittellauf ist bisher keine Ölverschmutzung zu entdecken.
Öl-Katastrophe am Po
Einsatzkräfte bei der Arbeit: Mit Ölsperren wurden im Po-Oberlauf alle Seitengewässer abgeriegelt.

Am 23. Februar hielten Italiens Angler den Atem an: Südlich von Mailand wurde in den Fluss Lambro eine erhebliche Menge Heizöl und Diesel eingeleitet.

10.03.2010

FISCH & FANG Autor Stefan Seuß war kurz vor der Katastrophe noch vor Ort. Jetzt hat er seine Kontakte genutzt und die aktuellsten Informationen recherchiert. Der Grund des Unglücks ist noch nicht ganz geklärt. Gerüchte sprechen von einem Sabotage in einer Raffinerie in der Nähe von Monza bei Mailand. Der Lambro mündet nach 100 Kilometern in den bekannten Welsfluss Po. Trotz schneller Reaktion der italienischen Feuerwehr war es nicht möglich ein Einfließen des Öls in den Po zu verhindern. Am 25. Februar waren erste Ölschleier auf der Wasseroberfläche im Oberlauf des Po oberhalb der Wehranlage bei Cremona zu sehen. Sofort wurde von der Gemeinde die Fischerei und der Bootsverkehr auf dem Fluss gesperrt.

Am Abend des gleichen Tages hatte das Ausmaß der Katastrophe im Oberlauf ihren Höhepunkt erreicht und große Flächen des Flusses waren mit schillernden Dieselschleiern überzogen. Die Einsatzkräfte vor Ort, Polizei, Jäger und Angler arbeiteten mit vereinten Kräften zusammen und so wurden innerhalb kürzester Zeit alle Nebenarme mit Ölsperren gesichert. Starker Regen brachte in der Nacht des 25. Februar den Fluss zum Ansteigen und bereits am Morgen war kaum noch Öl auf dem Wasser zu sehen. Die Regierung öffnete zusätzlich die Schleusen des Kraftwerkes Isola Serafini, um den Wasserabfluss zu erhöhen. Die Ölsperren in den Überschwemmungsgebieten leisteten sehr gute Arbeit und fingen einen Großteil der schwarzen Pest auf. Es konnte kein Öl in die wichtigen Laichgebiete des Flusses eindringen. Am 27. Februar konnte man nur noch leichte Schleier in der Hauptströmung erkennen, sonst war der Fluss ölfrei. Bis zu diesem Zeitpunkt waren keine toten Fische zu sehen und man konnte in der Nähe des Po keine ölverschmierten Wasservögel entdecken. Tags darauf war der Öl-Film auf dem Wasser komplett verschwunden. Freunde von Stefan Seuß suchten größere Uferabschnitte ab und konnten dort keinerlei Rückstände erkennen. Die Einheimischen atmeten auf, die Natur hatte sich von selbst geholfen.

200 Kilometer weiter südlich im Mittellauf wurde kaum etwas von der Katastrophe sichtbar, dank der schnellen Mithilfe vieler Menschen direkt am Fluss. Das Angelverbot und Schifffahrtsverbot wurde aber auch dort ausgerufen. Die Angelverbote wurden in den meisten Gemeinden bereits wieder aufgehoben. Im Oberlauf, dort wo das Öl in den Fluss eingedrungen ist, sind Angler wieder auf dem Fluss unterwegs und die ersten Frühjahrswaller wurden bereits gefangen. Das Resümee von Stefan Seuß: „Wir sind alle noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Diese Erfahrung sollten wir uns aber alle zu Herzen nehmen und die Natur ehren und schützen.“ FISCH & FANG-Autor Sebastian Hänel fischt zurzeit in Andys Wallercamp am Po-Delta. Auch er gibt Entwarnung: „Hier ist kein Tropfen Öl im Po zu erkennen!“

 

 

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