ANZEIGE

Aktiv sein, denn das Angeln muss man fühlen

4282

-Anzeige-

Unter diesem Motto stand mein Jahr 2016. Ganz anders als früher.  In den vergangenen Jahren habe ich fast ausschließlich auf langfristig angelegten Futterplätzen gefischt.

Info: www.deepersonar.com

Das war in der Regel sehr  erfolgreich. Im Jahr 2015 aber musste ich zum ersten Mal erleben,  dass es auch dabei Ausnahmen gibt. Es war ein hartes Jahr an einem  schwierigen See, mit wenigen, dafür aber unglaublich großen Karpfen.

Ich erlebte dort mehr als fünfunddreißig Nächte ohne Aktion, sodass ich im Winter beschloss, vieles in meiner Angelei zu verändern. Ich wollte das Angeln wieder richtig spüren. Natürlich kann man auf einem dauerhaften Futterplatz sehr erfolgreich sein, aber es ist oft auch monoton und eintönig. Daher war mein Plan für das Jahr 2016 möglichst einfach zu angeln, ohne viel Futter, jede freie Stunde am Wasser zu verbringen und nicht die Zeit mit Füttern zu vergeuden. Ich mag es, meine Angelei stetig zu verändern, Neues zu erleben, und dazu boten sich 2016 viele Gelegenheiten. Nicht zu füttern heißt, ständig aktiv zu sein, die Fische zu suchen oder mögliche Standorte zu finden. Ich habe viele unterschiedliche Gewässer im In- und Ausland befischt und dabei vom Marker, über meinen Deeper, mein RT4 bis zu meinem Schlauchboot fast jede Möglichkeit angewendet.

Im Frühjahr 2016 fischte ich an den Wochenenden an einem sehr verkrauteten See. Unter der Woche fuhr ich häufig direkt vom Büro aus für einige Stunden zum Stalken, eine für mich recht neue Erfahrung mit unglaublichem Erfolg. In dieser frühen Phase des Jahres, kurz vor der Laichzeit, sammelten sich die Fische in einem bestimmten Gewässerbereich.

Mein Ziel war es, sie dort mit kleinen, aber sehr auffälligen Ködern direkt anzuwerfen und hoffentlich auch zu fangen. Dabei setzte ich auf kleine »naked Chod Rigs« mit 10mm Red Amo Pop Ups von Dynamite Baits und fütterte nur eine Handvoll Boilies in das ganze Areal.

Bei meinem ersten Ansitz gelang es mir in kürzester Zeit gleich neun Karpfen zu fangen. Die Fische wirkten sehr entspannt, es schien sie nicht zu stören, dass wir mit dem Boot zeitweise über ihnen standen. Einen 23,5 Kilo schweren Spiegler fing ich auf Ansage mit einem Pendelwurf direkt unter unserem Boot. Da war es wieder, dieses Gefühl, welches ich lange vermisst hatte, das pure Adrenalin. Ich spürte das Angeln wieder. Im Großen und Ganzen war es aber nicht ganz so einfach, wie es klingt. Bei starkem Regen fingen wir besonders gut, und so kam ich jeden Abend, bis auf die Unterhose durchnässt, aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht nach Hause.

Suche nach krautfreien Stellen

An den Wochenenden versuchte ich mein Glück an einem anderen Gewässer. Hier setzte ich auf moderne Technik aus dem Hause Carplounge, um die Karpfen und ihre Spuren im Kraut zu finden. Schon recht frühzeitig war der Boden dieses Gewässers von Kraut bedeckt, sodass ich entweder auf dem Kraut fischen oder einige der wenigen krautfreien Stellen finden musste.

Mit einer Unterwasserkamera auf meinem RT4 Futterboot suchte ich den Gewässerboden nach Spuren ab und wurde auch fündig. Die Futterschnecken in meinem Boot verteilten das Futter großflächig auf dem noch am Boden liegenden Kraut. Mit einem kleinen Chod Rig fischte ich direkt auf dem Kraut, eine zweite Rute mit einem kleinen Complex-T Wafter legte ich in ein krautfreies Loch. Auf diese Weise konnte ich ohne zu füttern immer wieder schöne Fische landen. Egal ob man taucht oder sich mit einer Unterwasserkamera die Beschaffenheit des Gewässerbodens ansieht, man fühlt sich den Fischen näher. Es macht Freude, wenn plötzlich die Rute abläuft und man genau weiß, wo der Fisch den Köder aufgenommen hat, denn nach einer Weile kennt man sich gut aus. Unser tägliches Leben wird zunehmend von Technik beeinflusst. Auch wenn ich nicht immer alles gut heiße, aber die Unterwasserkamera auf meinem Futterboot möchte ich mittlerweile nicht mehr missen.

Man erkennt mit ihr neben Fischen und deren Spuren auch, ob das Futter angenommen wurde, was einem die Möglichkeit gibt, je nach Fressverhalten entweder nachzulegen oder zu reduzieren. Leider sind bei uns Futterboote nur an wenigen Gewässern erlaubt, sodass ich den ganzen Sommer und Herbst über auf mein kleines technisches Hilfsmittel verzichten musste.

Nach einem sehr erfolgreichen Frühjahr zog es mich an einen See, welchen ich vor vielen Jahren schon einmal befischt hatte. Hier wollte ich die restliche Zeit des Jahres verbringen, was bedeutete, dass ich meine Taktik komplett umstellen musste. An diesem See war nur das Auswerfen vom Ufer erlaubt, und ich freute mich auch mal wieder auf diese »Urform« des Angelns.

Spot erkunden mit Deeper Sonar

Ich mag technischen Fortschritt, aber nur, wenn er sinnvoll ist. Zu schnell nimmt er Überhand und man läuft Gefahr, seine Watercraft zu verlieren. Deshalb freute ich mich auf das Arbeiten mit der Spod Rute und darauf, mit dem Blei den Gewässerboden zu erfühlen. Diese Technik hatte ich in den letzten Jahren immer wieder angewendet und im Jahr 2016 noch stark verfeinert. Wenn man mit der Futterrakete füttert, braucht man eine genaue Vorstellung davon, wie der Platz angelegt werden soll. Dazu verwende ich Distant Sticks, welche genau im Abstand von einer Rutenlänge zueinander aufgestellt sind. Vor diesem Schritt werfe ich mit meiner Spod Rute den Deeper aus. Dies ist ein sehr leistungsstarkes Echolot, mit dem ich interessante Bereiche suche. Meine Schnur befestige ich in einem der drei Clips an meiner AERO Spod Rolle von Shimano. Diese drei Clips erlauben es mir, Markierungen von bis zu drei unterschiedlichen Distanzen vorzunehmen.

Ich kann entweder unterschiedliche Weiten auf einem Futterplatz erreichen oder bis zu drei verschiedene Plätze an der Rolle »abspeichern«. Auch das Füttern auf unterschiedlichen Entfernungen ist möglich, ebenso, wie bei Bedarf, die großflächige Verteilung. Wichtig ist nur, dass ich mit der kürzesten Strecke beginne und dann immer einen weiteren Clip entferne, um die anderen Plätze oder Distanzen zu erreichen. Nun muss man sich nur noch die Anzahl der Wicklungen auf den Distant Sticks merken, und braucht dann bei jedem Füttern die Schnur nur einmal zu clippen. Eine enorme Zeitersparnis. An meiner Spod Rute verwende ich einen großen Wirbel, der es mir ermöglicht, schnell zwischen meinem Deeper, einem Blei zum Ertasten des Untergrundes und meiner Futterrakete zu wechseln. Aufgrund dieser Flexibilität gelingt es mir sehr schnell und einfach einen großen Bereich des Gewässers zu erkunden und direkt zu füttern.

 

Noch vor einigen Jahren habe ich das Abmessen der Distanzen etwas belächelt. Ich hielt es damals für einen unnötigen Trend aus England. Mittlerweile möchte ich es nicht mehr missen, denn es verschafft mir gerade nachts große Vorteile, wenn man nicht mehr genau erkennen kann, wo die Montagen oder das Futter landen. Durch das genaue Abmessen treffe ich aber immer wieder exakt den gleichen Platz. Achtung, bitte bezieht beim Abmessen der Rute mit eurer Montage auch die Wassertiefe ein. Man muss also die Distanz der Spod Rute plus die Wassertiefe abmessen und daher etwas weiter als die Spod Rute werfen. Dieser Art des Angelns ist sehr aktiv, weil man schnell die Stelle wechseln und den Fischen hinterher ziehen kann.

Fische aktiv suchen

Ich habe das ganze Jahr über nie an ein und demselben Platz gefischt, was so viel Abwechslung in meine Angelei brachte, dass ich es nicht mehr missen möchte. Ich setze meistens auf 10mm, maximal auf 15mm große Pop Ups. Ich vermute, dass die Fische den kleinen, spontanen Futterplatz anschwimmen und als erstes auf die etwas über dem Boden schwebenden kleinen Pop Ups stoßen, denn meine ersten Bisse erfolgten immer auf meiner Pop Up Rute. Erst im Laufe der Zeit wurde mein Schneemann oder mein kleiner Wafter von den Fischen angenommen. Natürlich ist das Anfüttern über einen längeren Zeitraum in den meisten Fällen besonders produktiv. Aber diese Art zu fischen kann sehr monoton und langweilig sein. Sich einfach auf sein Futter zu setzen, auch wenn hundert Meter weiter die Fische springen, entspricht nicht mehr meiner Idee vom Karpfenangeln. Die Fische aktiv zu suchen, auf Sicht anzuwerfen, zu sehen, wie der Pop Up verschwindet und die Schnur sich strafft, das erzeugt ein unbeschreibliches Gefühl. Wegen meines Jobs muss ich freie Zeit optimal nutzen. Auch wenn es aufwendiger ist die Fische zu suchen, bevor man sich an einen Platz setzt, so entspricht dies mehr meinen Vorstellungen von einer »Jagd« auf große Karpfen.

Info: www.deepersonsar.com

-Anzeige-

ANZEIGE
Abo Fisch&Fang