Der Europäische Aal ist nach wie vor ein begehrter Speisefisch und dient vielen Fischer als Broterwerb. Die Fische sind aber auch wichtig für das Ökosystem und werden nicht zuletzt auch gern von Anglern gefangen.
Um den Bestand zu sichern und den Aal weiterhin nachhaltig als Speisefisch nutzen zu können, unternimmt der Landessportfischerverband Schleswig-Holstein (LSFV SH) seit Jahren große Anstrengungen. Jährlich werden hunderttausende vorgestreckte Fische in die vielen schleswig-holsteinischen Gewässer entlassen. Seit Jahren wird das Aal-Projekt in großen Teilen durch Mittel der Fischereiabgabe und europäischen Mitteln gefördert und durch Experten, wie den Biologen und LSFV-Vizepräsident Rüdiger Neukamm, wissenschaftlich begleitet.
Aalbesatz durch Mitglieder des Landessportfischerverbandes Schleswig-Holstein.
Aale für 160.000 Euro
Am Freitag, 14. Juli 2017, begann der Besatz mit vorgestreckten, rund 7 Gramm schweren Aalen am Nord-Ostsee-Kanal. Rund 100 Kilogramm, also mehr als 14.000 Tiere, wurden dabei in Kanal und Schirnauer See entlassen. Insgesamt werden dieses Jahr etwa 1,17 Millionen Tiere in mehr als 90 verschiedene Gewässer in Schleswig-Holstein ausgesetzt – Seen, Flüsse und Kanäle. Das Gesamtvolumen der Besatzmaßnahme beträgt rund 65.000 Euro. Hinzu kommt der Besatz mit den so genannten Glasaalen, die bereits im März in Nord-Ostsee-, Elbe-Lübeck-Kanal, der Elbe und den vier vom LSFV bewirtschafteten Seen ausgesetzt wurden. Dabei handelte es sich um rund eine halbe Million Tiere, die etwa 83.000 Euro gekostet haben. Insgesamt werden also Aale im Gesamtwert von rund 160.000 Euro besetzt.
Der Besatz dient dabei nicht nur in einigen Jahren direkt den Fischern und Anglern. Auch sorgt er dafür, dass immer noch laichreife Aale abwandern und für Nachwuchs sorgen können, um den Bestand zu erhalten. Die natürliche Zuwanderung auch in die schleswig-holsteinischen Küsten und Binnengewässer hat sich verringert. In diesen Lebensräumen werden die Fische zu großen laichreifen Tieren, die dann ihre Laichwanderung in die 10.000 Kilometer entfernte Sargasso-See im Westatlantik antreten können. Der Besatz sorgt dafür, dass auch Laicher abwandern, um für Nachkommenschaft zu sorgen.
Zahlen zum Aalbesatz
Seit 2002 bis einschließlich 2017 wurden mehr als 5 Millionen Aale besetzt und mehr als 2,1 Millionen Euro investiert. Seit vielen Jahren werden durch die ehren- und hauptamtlichen Helfer des LSFV SH jährlich fast eine halbe Million vorgestreckte Aale in 92 Gewässer (2017) des Landes gesetzt. Eine Maßnahme, die zum einen nachhaltig den Bestand sichert, zum anderen der Forschung dient.
Denn ein Teil des Fischbesatzes wird markiert, so dass im Rahmen des Aalprojekts Rückschlüsse über die Entwicklung des Bestands gezogen werden können. Schon heute steht fest: Wenn der Landessportfischerverband diesen Besatz nicht durchführen würde, könnte der Aal nicht mehr wirtschaftlich und anglerisch genutzt werden. Da generell kaum noch Aale auf natürliche Weise über die Küstengewässer zuwandern, würde die Art in vielen unserer Seen und Bäche fehlen, auch in ökologischer Hinsicht. In 2017 wird Besatz für rund 150.000 Euro vorgenommen, wobei der Betrag zum Teil aus Landes- (Fischereiabgabe) und EU-Mitteln sowie durch die Angler selbst finanziert wird. Eigenständig würde sich der Aalbestand möglicherweise kaum mehr regenerieren.
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